Zusammenfassung
Die Ansicht, dass die Alltagspraxis von Paarbeziehungen, Ehe und Familie heute stark durch Aushandlungsprozesse bestimmt wird, ist in der Familienforschung weit verbreitet. Verhandlungen bzw. Aushandlungsprozesse zwischen Familienmitgliedern können sich auf eine Vielzahl von Fragen und Themen beziehen, z.B. auf alltägliche Entscheidungen über Anschaffungen oder auf die Festlegung von Regeln für gemeinsame Mahlzeiten oder für den Zeitrahmen, wann die Kinder abends zuhause sein sollen. Auch Regeln zwischen den Lebenspartnern können ausgehandelt werden, etwa in Bezug auf das Verhältnis von Erwerbsarbeit, Hausarbeit und Kinderbetreuung. Der Schwerpunkt der folgenden Ausführungen liegt allerdings nicht auf konkreten Aushandlungsprozessen dieser Art als vielmehr bei den sozialen Rahmenbedingungen und den sozio-historischen Veränderungen, die zu dieser Situation geführt haben.
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Burkart, G. (2014). Paarbeziehung und Familie als vertragsförmige Institutionen?. In: Steinbach, A., Hennig, M., Arránz Becker, O. (eds) Familie im Fokus der Wissenschaft. Familienforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02895-4_4
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