Zusammenfassung
Die Entwicklung von Kooperationen unterschiedlichster Art über Grenzen hinweg ist in großen Teilen der Welt heute alltäglich. Nationalstaaten verändern in diesem Prozess der Globalisierung ihre Bedeutung, sind sie doch, so Daniel Bell, „zu klein für die großen Probleme des Lebens und zugleich aber zu groß für die kleinen Probleme des Lebens“. Die zunehmende Bedeutung sowohl der EU als auch von Regionen, beispielsweise sichtbar in der Proklamation des ‚Europas der Regionen‘ und dem damit einhergehenden Prinzip der Subsidiarität, kann als eine Folge des Bewusstseins dieses Umstands gewertet werden – die EU soll „nur dann tätig werden […], wenn sie Probleme effizienter lösen kann als es auf einer niedrigeren Ebene, z. B. der nationalen oder regionalen Ebene, geschehen kann“.In diesem Zusammenhang kommt es zu neuen Bündnissen von Regionen und neuen Abgrenzungen - häufig über Nationalstaatsgrenzen hinweg. Doch wie entstehen heute neue Grenzen, welche Kriterien und auch welche Legitimationen werden in diesen Prozessen der Raumkonstruktion herangezogen? Das Beispiel des grenzüberschreitenden Verflechtungsraums ‚Großregion‘ soll exemplarisch diesen Überlegungen nachgehen und einen Blick auf Raum- und Identitätskonstruktionen einer europäischen Grenzregion ermöglichen.
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Schönwald, A. (2015). Die Großregion: Raum- und Identitätskonstruktionen einer Grenzregion. In: Kühne, O., Weber, F. (eds) Bausteine der Regionalentwicklung. RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02881-7_14
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