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Smart Grids und Smart Markets – Roadmap der Energiewirtschaft

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Zusammenfassung

Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. hat einen Fahrplan entwickelt, um den Umbau des Energiesystems zu intelligenten Energienetzen bis zum Jahr 2022 zu ermöglichen. In der BDEW-Roadmap „Realistische Schritte zur Umsetzung von Smart Grids in Deutschland“ werden drei Marktphasen identifiziert und zehn konkrete Schritte vorgeschlagen. (BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. BDEW-Roadmap Realistische Schritte zur Umsetzung von Smart Grids in Deutschland, Berlin; 11. Februar 2013. https://www.bdew.de/internet.nsf/id/F8B8CCE3B35FF53BC1257B0F0038D328/$file/BDEW-Roadmap_Smart_Grids.pdf (2013a). Zugegriffen: 23. Nov. 2013.)

Der mit der Energiewende beschlossene Ausbau der Erneuerbaren Energien bedeutet eine zunehmende Dezentralität bei der Stromerzeugung. Dies hat zur Folge, dass die Verteilnetze ausgebaut werden müssen, da mehr als 90 % des erneuerbar erzeugten Stroms über die Verteilnetze eingespeist wird. Die heutigen Verteilnetze müssen für diese neuen Aufgaben aufgerüstet werden. Dies stellt die Energienetzbetreiber vor enorme Herausforderungen. Damit die Verteilnetze intelligent für die Erneuerbaren Energien ausgebaut werden können, hat der BDEW einen Fahrplan entwickelt, wie dies bis zum Jahr 2022 realistisch erfolgen kann.

Zu den notwendigen Schritten, die in der „Roadmap“ beschrieben werden, zählen unter anderem die Entwicklung eines konsistenten rechtlichen und regulatorischen Rahmens, die Förderung von Forschung und Entwicklung, die Erstellung von Standards und Normen sowie stringente Regelungen zur Abgrenzung und Interaktion von Markt und Netz. Diese vier Maßnahmen sollten bis Ende 2014 umgesetzt werden. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass intelligente Netze etabliert werden und die weitere Verbreitung der neuen Technologien erfolgen kann. In einer Etablierungs- und Ausgestaltungsphase geht es darum, Infrastruktur und Prozesse anzupassen. Dies bedeutet, die Sensorik im Netz zu verbessern, intelligente Messsysteme sinnvoll einzusetzen, die Automatisierung der Netze zu steigern und Speicher, Elektromobilität und Hybridnetze über Marktmechanismen in das Energiesystem zu integrieren. Diese Entwicklungen sind die Voraussetzung für neue Produkte, die in einer Realisierungs- und Marktphase zur Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch entstehen. Mit der Roadmap wird beschrieben, dass der Aufbau intelligenter Netze den Abbau regulatorischer Hemmnisse erfordert. Es sind Anforderungen zu erfüllen, damit nachhaltig in neue Technologien investiert werden kann. In einem mehrphasigen Prozess ist aus Sicht der Energiebranche ein Ausbau unter den skizzierten Voraussetzungen bis 2022 realisierbar.

Insbesondere Verteilnetzbetreiber brauchen Anreize und Sicherheit für Investitionen in intelligente Technologien. Der regulatorische Rahmen muss allerdings auch in Zeiten der Energiewende einen kosteneffizienten Netzbetrieb sicherstellen. Daher muss die Anreizregulierung flexibler und moderner gestaltet werden. Hierzu gehört, dass der Zeitverzug zwischen Investitionen und Erlöswirksamkeit auf Verteilnetzebene beseitigt wird, um die Rentabilität von Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen zu gewährleisten. Ansonsten fehlt den Netzbetreibern das Vertrauen, dass sich Investitionen in effiziente Netztechnologien lohnen und die kurzen Abschreibungszyklen bei Investitionen in Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) angemessen berücksichtigt werden.

Gemeinsam mit der Industrie und der IKT-Branche gilt es, die in der Roadmap beschriebenen Schritte konsequent umzusetzen. Die Politik muss die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Dieses Kapitel fasst im Wesentlichen die Roadmap des BDEW inhaltlich zusammen und führt aus, zu welchen der dort vorgeschlagenen Schritte bereits konkrete Vorschläge, Analysen und Empfehlungen vorliegen.

Die höchsten Türme fangen beim Fundament an.

Thomas Alva Edison.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. BDEW (2013a, S. 12).

  2. 2.

    Vgl. CEC (2010, S. 6).

  3. 3.

    Vgl. acatech (2013, S. 11).

  4. 4.

    Vgl. BNetzA (2011, S. 6 ff.).

  5. 5.

    Vgl. EURELECTRIC (2011, S. 4).

  6. 6.

    Vgl. Picot und Neumann (2009).

  7. 7.

    Vgl. acatech (2012, S. 66 und 69).

  8. 8.

    Vgl. dena (2012, S. 9 f.).

  9. 9.

    Vgl. BDEW (2013i).

  10. 10.

    Gemäß Paragraph 12 Abs. 4 EnWG sind die Betreiber von Erzeugungsanlagen, Verteilnetzbetreiber (VNB), Elektrizitätslieferanten sowie gewerbliche und industrielle Letztverbraucher verpflichtet, den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) die Informationen bereitzustellen, die für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb notwendig sind.

  11. 11.

    BNetzA (2013).

  12. 12.

    Vgl. BDEW (2013c).

  13. 13.

    Vgl. BMWi (2013b).

  14. 14.

    Vgl. CEC (2013, S. 65).

  15. 15.

    Vgl. Brunekreeft et al. (2011).

  16. 16.

    Vgl. BDEW (2013d).

  17. 17.

    Vgl. BDEW (2013e, S. 17).

  18. 18.

    Vgl. BDEW (2013e).

  19. 19.

    Vgl. BDEW (2013j).

  20. 20.

    Vgl. BDEW und ZVEI (2012, S. 13).

  21. 21.

    Vgl. EU (2009, Anhang I, Abs. 2., S. 9).

  22. 22.

    Vgl. BMWi (2013a).

  23. 23.

    Vgl. BDEW (2013f).

  24. 24.

    Vgl. BDEW (2013g).

  25. 25.

    Vgl. BMWi (2013b).

  26. 26.

    Vgl. BDEW und ZVEI (2012, S. 18).

  27. 27.

    Vgl. BDEW und VKU (2012).

  28. 28.

    Vgl. BNetzA (2011, S. 34).

  29. 29.

    Vgl. BDEW (2013h).

  30. 30.

    Vgl. BDEW (2013d).

  31. 31.

    Vgl. VDE (2012a, S. 141).

  32. 32.

    In dem Rechenbeispiel wird davon ausgegangen, dass 30 % der Fahrzeuge an das Netz angeschlossen sind, bei einer mittleren Batteriegröße von 15 kWh und einer durchschnittlichen Lade-/Entladeleistung von 3,7 kW.

  33. 33.

    Vgl. BDEW (2013i).

  34. 34.

    Vgl. acatech (2013).

  35. 35.

    Vgl. BDEW (2013d).

  36. 36.

    Vgl. BDEW (2013h).

  37. 37.

    Vgl. BDEW (2013d).

  38. 38.

    Vgl. VDE (2012b).

  39. 39.

    Vgl. BDEW (2013d).

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Ahlers, E. (2014). Smart Grids und Smart Markets – Roadmap der Energiewirtschaft. In: Aichele, C., Doleski, O. (eds) Smart Market. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02778-0_4

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