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Die empirische und theoretische Interpretation der Ergebnisse

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Kriege ohne Grenzen
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Zusammenfassung

Im folgenden Kapitel werden die in Kapitel 4 ermittelten Ergebnisse zur regionalen Diffusion von Gewalt zunächst interpretiert und dann anhand eines ausgewählten Falls - der Region der Großen Seen II - mit Hilfe des Process-tracings empirisch und theoretisch nachgezeichnet.

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Notes

  1. 1.

    Das Prinzip der Ivoirité schreibt die Trennung zwischen Einheimischen und Zugewanderten und damit auch die Benachteiligung der letzteren gesetzlich fest (ICG 2003a: 6).

  2. 2.

    Nach dem Putschversuch der MPCI am 19. September 2002 wurde der vormalige Präsident Robert Guéï als vermeintlicher Verursacher des Putsches getötet (Mehler 2002: 1). Er war ein langjähriger Verbündeter Taylors. Als Folge des Todes Guéïs gründeten sich die MJP und die MPIGO.

  3. 3.

    Vgl. den Fall der Region Westafrika-Süd II im Anhang.

  4. 4.

    In einem Interview aus dem Jahr 2002 in der Washington Post gab Paul Kagame zu, dass Ruanda maßgeblich an der Planung und Organisation dieser Rebellion beteiligt war (Dunn 2002: 56).

  5. 5.

    Der ugandische Präsident Yoweri Musevini hatte nach 1994 enge Kontakte zur neuen Tutsi-Regierung in Ruanda. Die Tutsis in Uganda, die während des Genozids in Ruanda 1969 geflohen waren, und deren Nachfahren hatten während der 1980er Jahre die RPF gegründet und sich auch aus den Flüchtlingslagern rekrutiert. Sie kämpften an der Seite Musevenis in Uganda und verhalfen ihm zur Macht. Von daher rührte auch die enge Verbindung, die bis zum Krieg in der Region der Großen Seen 1998 bis 2002 andauerte (siehe Anhang). Näheres dazu bei (Prunier 1998).

  6. 6.

    Die Kredite sollten fortan primär vom IWF zur Verfügung gestellt und zudem konditioniert werden (Renou 2002: 21).

  7. 7.

    Die Janjaweed sind eine lokale Reitermiliz, die von der sudanesischen Regierung damit beauftragt wurde, auf die Rebellion mit einer harschen Militärkampagne gegen die Oppositionellen und die darfurische Zivilbevölkerung zu antworten (AI 2006a; AI 2006b; HRW 2004a; HRW 2004b).

  8. 8.

    Eine Studie der Small Arms Survey geht davon aus, dass die Unterstützung bereits 2004 begann (Tubiana 2008: 14).

  9. 9.

    Ausführlich zu der Methode des Process-tracings in Kapitel 3.3.

  10. 10.

    Zu typischen und untypischen Fällen siehe (Rohlfing 2009: 136).

  11. 11.

    Banya bedeutet „das Volk“ oder „die Leute“, Banyarwanda sind somit „die Leute aus Rwanda“, also alle Hutus, Tutsis und Twas, die aus Ruanda immigriert sind. Banyamulenge bedeutet „die Leute vom Berg“ und steht für die Tutsis, die sich vor Jahrzehnten auf einem bestimmten Berg im Osten Kongos angesiedelt hatten (MAR 2006a; Vlassenroot 2006: 55).

  12. 12.

    Die Opferzahlen schwanken zwischen 350.000 und über einer Million. Da jedoch nicht genau bekannt war, wie viele Tutsis vor 1994 in Ruanda gelebt haben, können lediglich Schätzungen herausgegeben werden.

  13. 13.

    Zunächst wurde angenommen, dass die Tutsi-Rebellen der RPF für den Abschuss verantwortlich waren. 2006 wurde dies zunächst auch von französischen Sachverständigen bestätigt. Gleichwohl gab es jüngst einen neuen Bericht französischer Sachverständiger, der das damalige Hutu-Militär des Abschusses beschuldigt (BBC 2012). Die Frage bleibt jedoch, inwieweit dies eine politische Entscheidung ist, um das Kagame-Regime in Kigali zu besänftigen und die Beziehungen zwischen Frankreich und Ruanda zu verbessern.

  14. 14.

    Eine erstklassige Analyse hierzu ist der Bericht „Leave None to Tell the Story“ von Alison des Forges für Human Rights Watch aus dem Jahr 1999 (Des Forges 1999). Eine weitere Analyse findet sich bei (HRW 2006a). Eine Gegendarstellung zu der Theorie des geplanten Genozids findet sich bei (Straus 2006).

  15. 15.

    Bis heute ist unklar, wie viele Flüchtlinge genau in den Camps im Osten Zaires untergebracht waren. Für eine detaillierte Diskussion zu dem Thema und die Folgen für die Organisation von humanitärer Hilfe siehe (Adelman 2003).

  16. 16.

    Auch dies ist ein Unterschied zu der Behandlung in anderen Regionen, wo Flüchtlingslager meist in gewisser Entfernung zur Grenze errichtet werden, damit sie nicht im Einflussbereich der Konfliktakteure liegen. Dies wurde in einem informellen Gespräch mit einem Mitarbeiter des UNHCR deutlich.

  17. 17.

    Dies sprach auch ein Mitarbeiter der UNCHR in einem informellen Gespräch an.

  18. 18.

    Die Tutsi-geführte RPF hatte Yoweri Musevini in den 1980er Jahren in Uganda zum Sieg verholfen. Seitdem war Musevini einer der engsten Verbündeten der RPF und später der ruandischen Tutsi-Regierung (Prunier 1998). Diese Verbindung hielt bis 1999 an, als Ruanda und Uganda sich um die Kontrolle um diamantenreiche Gebiete in Kisangani bekriegten (vgl. ICG 2000). Mittlerweile hat sich das Verhältnis wieder normalisiert.

  19. 19.

    Von 1959 bis 1963 kam es zu einem Massaker der Hutus an den Tutsis, bei dem 100.000 Tutsis starben und 200.000 zur Flucht gezwungen wurden. Damit sollte die während der Kolonialzeit bestehende Bevorzugung der Tutsis beendet werden. Vgl. (Block 1994; HRW 2006a; UN 1998: 31).

  20. 20.

    In einem Interview aus dem Jahr 2002 in der Washington Post gab Paul Kagame zu, dass Ruanda maßgeblich an der Planung und Organisation der Rebellion beteiligt war (Dunn 2002: 56).

  21. 21.

    Die Banyamulenge, die seit Jahrzehnten in Zaire lebten, wurden unter der damaligen Regierung auch als Flüchtlinge aus Ruanda kategorisiert und sollten gleichzeitig mit ihnen ausgewiesen werden (vgl. Adelman 2003)

  22. 22.

    Eine besondere Rolle nimmt hier erneut die internationale Gemeinschaft ein, die trotz wiederkehrender Warnungen von NGOs wie Médecins sans Frontières (MSF) nichts gegen die ethnischen Säuberungen unternahm (Adelman 2003: 108f.). Somit sah Ruanda einen weiteren drängenden Grund, in Zaire zu intervenieren.

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© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Ansorg, N. (2013). Die empirische und theoretische Interpretation der Ergebnisse. In: Kriege ohne Grenzen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02529-8_5

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