Zusammenfassung
Innovationspolitik ist eng mit Wirtschafts-, Forschungs-, Wissenschafts- und Technologiepolitik verknüpft. Im weiteren Sinne ist Innovationspolitik auch mit den Bereichen Bildung, Verkehr, Umwelt und Energie verbunden, in denen es immer auch um Innovationen geht – aber nicht nur. Insofern ist Innovationspolitik eine Querschnittsaufgabe. Im Unterschied zu diesen etablierten Politikfeldern ist Innovationspolitik mehr auf die Förderung und Verbreitung von Innovationen in Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft fokussiert. Innovationspolitik ist eher durch institutionelle Akteure – Unternehmen, Hochschulen, Forschungsgesellschaften, Projektträger, Wissenschaftsbürokratien – geprägt als durch organisierte Interessen. In der Innovationspolitik gibt es keine eigentliche Klientel wie in fast allen anderen Politikfeldern, die in der Öffentlichkeit politischen Forderungen Relevanz und Gewicht verschaffen. Die Änderungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) oder die des Finanzierungsschlüssels für Großforschungseinrichtungen mobilisieren keine Massenproteste und erfahren nicht annähernd die mediale Resonanz wie etwa die Erhöhung der Strompreise oder die Versorgung mit Kitaplätzen.
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Mai, M. (2014). Innovationspolitik – Politik für Innovationen. In: Mai, M. (eds) Handbuch Innovationen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02317-1_13
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