Zusammenfassung
Diese Studie will beweisen, dass die Höhe und Dringlichkeit der „Anforderungen der Altenpflege“, ausgedrückt in der Typologie der Dringlichkeit der Pflege: a) Notwendigkeit einer unterstützenden Hilfe, b) Notwendigkeit einer bedeutenden Hilfe und c) Notwendigkeit einer unabdinglichen persönlichen Pflege, in wesentlicher Weise die Art dieser Pflege in den Familien bedingt und beeinflusst, die sich um ihre Senioren und Seniorinnen unter häuslichen Bedingungen kümmern. Um den Grad der Dringlichkeit dieser Pflege auszudrücken, verwendet diese Analyse die Indices (basic activities of daily living) BADL und (instrumental activities of daily living) IADL, berechnet auf der Basis standardisierter Kennziffern, die in der Tschechischen Republik eindeutig vom Gesetz über soziale Dienste angeführt werden.
Diese Studie wurde in ihrer ersten Version auf der internationalen Konferenz ESA in Glasgow und in den Tagen vom 3.– 6. 9. 2007 präsentiert und dann in bearbeiteter Version in tschechischer Sprache in der Zeitschrift Sociologický časopis unter dem Titel: „Familiäre Altenpflege als „Arbeit aus Liebe“: neue Argumente“ Sociologický časopis/Czech Sociological Review, 2009, Vol. 45, No. 2: 243–266 (auf Tschechisch) veröffentlicht. Die Fortführung dieser Forschungen mündete in die Kollektivmonographie: Jeřábek, H. et al.: Mezigenerační solidarita v péči o seniory [Generationsübergreifende Solidarität in der Altenpflege]. Praha, SLON 2013 (Jeřábek 2013).
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Notes
- 1.
Es wird das Gesetz über soziale Dienste Nr.108/2006 GBl. (Tschechische Republik) genutzt. Wir sind von dem Ensemble von 18 Kennziffern § 9, Abs. 1 für die Konstruktion des Index’ BADL und von dem Ensemble weiterer 18 Kennziffern § 9, Abs. 2 desselben Gesetzes zur Konstruktion des Index IADL ausgegangen.
- 2.
In der angeführten Studie arbeiten Manton und Soldo mit sechs grundlegenden Aktivitäten des täglichen Lebens. In unserer Forschung verwendeten wir ein umfangreicheres Ensemble von 18 zu untersuchenden Positionen.
- 3.
Eine Übersicht über die Kennziffern führt das Gesetz über soziale Dienste Nr. 108/2006 GBl. vom 14.3.2006 in § 9. an. In Absatz 1 sind die Positionen zur Ermittlung des grades der Abhängigkeit angeführt, die der Aufstellung des Index’ BADL entsprechen, in Absatz 2 die Positionen zur Ermittlung des Grades der Nichtautarkie, die der Aufstellung des Index’ IADL entsprechen.
- 4.
Die Anknüpfung beider Indices erklären wir detaillierter in dem Abschnitt zur Forschungsmethodologie.
- 5.
In der Logik eines solchen Herangehens testeten Harald Künemund und Bettina Hollstein an deutschen Daten aus der Studie ‚Deutsche Alterssurvey‘ Cantors Modell der hierarchischen Kompensation (Cantor 1979). Mit einer empirischen Untersuchung bestätigten sie die mehrheitliche Gültigkeit dieses Modells für die deutsche Gesellschaft (Künemund und Hollstein 2000, S. 214–217).
- 6.
Der Ausgangspunkt für die Konzeption der familiären Solidarität und des familiären Zusammenhalts ist in der ersten Version der Studie „Familiäre Altenpflege als Beispiel des sozialen Zusammenhalts“ in der ersten Ausgabe der Monographie Amann, A. et F. Kolland (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters? Fragen an eine Kritische Gerontologie (Jeřábek 2008). detailliert beschrieben.
- 7.
Aus Gründen des komparativen Designs, das sich nicht auf eine Aussage als Ganzes konzentriert, sondern auf einen Vergleich relativ homogener Gruppen, arbeiten wir mit nicht gewichteten Daten.
- 8.
Beide Merkmale können Werte von 0 bis 18 aufweisen.
- 9.
Genauer gesagt, es tauchte nur eine Person mit dieser Charakteristik auf. Diese wurde bei den Senioren eingeordnet, die unabdingbare Pflege benötigen.
- 10.
Auf den möglichen Einwand, dass die Zeit, die von weiteren Familienmitgliedern aufgewendet wird, von der/dem Hauptpflegenden geschätzt wurde, was zu Ungenauigkeiten führen kann, kann man antworten, dass eine Tabelle auszufüllen war, in der nicht nur eine Zeitangabe und eine Person angeführt werden musste, sondern auch die Tätigkeit, bei der diese behilflich war. Solch genau formulierte Fragen sind für den Befragten paradoxerweise nicht schwieriger. Und dabei führen sie zu genaueren Schätzungen. Das Autorenteam verwendete die zugänglichen Möglichkeiten des Datensammelns und kennt keine Forschungsarbeit zu Senioren, in der jede von mehreren pflegenden Personen selbst die Zeit, die sie auf die Pflege verwendet hat, aufgezeichnet hätte.
- 11.
Außergewöhnliche Einrichtungen basierend auf dem Prinzip der Nächstenliebe wie von Ordensschwestern geführte Hospize oder ähnliche Einrichtungen zeigen nur, dass zu jeder Regel eine Ausnahme besteht.
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Jeřábek, H. (2014). Bedürfnisse der Senioren und familiäre Altenpflege – Beispiel des sozialen Zusammenhalts. In: Amann, A., Kolland, F. (eds) Das erzwungene Paradies des Alters?. Alter(n) und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02306-5_7
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