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Der Doppelcharakter von Kritik. Zur Konstellation immanenter und transzendenter Kritik

  • Chapter
Jenseits der Dichotomie
  • 1888 Accesses

Zusammenfassung

Ein substantielles Kritikverfahren ist auf eine doppelte Strategie angewiesen, die eine normativ-moralphilosophische Ebene ebenso ausweisen kann wie eine Kritik derselben.

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Notes

  1. 1.

    Dieses Nicht-ineinander-Aufgehen ist auch basal für Adornos Verständnis vom Widerspruch und vom Nicht-Identischen (vgl. ausführlicher Müller 2011, Ritsert 1997).

  2. 2.

    Auf solch einen Relativismus zielt der Begriff des ‚Zeitkerns‘ in der älteren Kritischen Theorie nicht ab, wie unten deutlich wird.

  3. 3.

    Das dialektische Verfahren der strikten Antinomie wird pointiert in Müller (2011) und Knoll/ Ritsert (2006) diskutiert. Siehe auch die anderen Beiträge in diesem Band.

  4. 4.

    Diese Form der Reflexion kann im Anschluss an Hegel unterschieden werden vom Reflex, der auf die Objektwelt reagiert, und von der Reflektion, die nur auf die subjektiven Anteile am Erkenntnisprozess fokussiert. Ausführlich werden diese ‚drei Stellungen des Gedankens zur Objektivität‘ diskutiert in Müller (2011: 80 ff.).

  5. 5.

    Steinert hat entsprechenden Bedenken mit seiner Kritik an der Moralphilosophie deutlichen Ausdruck verliehen, ohne dabei die freiheitstheoretischen Referenzpunkte der älteren Kritischen Theorie zu übergehen. „Insofern kann man sich bei genauer Lektüre fragen, wie die Dialektik der Aufklärung eigentlich zu dem Ruf kam, ein pessimistisches Buch zu sein.“ (Steinert 2007a: 62)

  6. 6.

    Als Natur im Individuum treten zum Beispiel Empfindungen wie Hunger und Kälte oder eine basale Leiblichkeit auf, die immer vorhanden, wenn auch nie unvermittelt sind, ebenso wie Manifestationen der Triebstruktur (Adorno 1979b). Innerhalb der zweiten Natur lassen sich zudem objektive und subjektive Momente von Vergesellschaftungsprozessen kennzeichnen (vgl. dazu Hogh/König 2011).

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Mende, J. (2013). Der Doppelcharakter von Kritik. Zur Konstellation immanenter und transzendenter Kritik. In: Müller, S. (eds) Jenseits der Dichotomie. Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialpsychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02270-9_7

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