Zusammenfassung
Das Medienhandeln als einen grundlegenden Bestandteil der Sozialisation von Heranwachsenden anzusehen, ist in der medienpädagogischen Forschung als Allgemeinplatz anzusehen: Im Verständnis eines interaktionistischen Sozialisationskonzepts erwirbt das aktive Subjekt seine Handlungsfähigkeit, in dem es sich mit seiner (auch medialen) Umwelt auseinandersetzt. Medien, ihre Inhalte und Kommunikations- und Interaktionsstrukturen spielen dabei für die Heranwachsenden schon von klein auf eine wichtige Rolle: Sei es in der frühen Kindheit beim gemeinsamen Medienumgang mit familiären Bezugspersonen, beim Erkunden neuer medialer Inhalte oder spätestens ab dem beginnenden Jugendalter im Austausch mit der Peergroup. Im vorliegenden Beitrag wird diskutiert, welche Fragen sich mit Blick auf die Weiterentwicklung der Forschung zur Aneignung von (Sozial-)Raum stellen, wo Anschlussmöglichkeiten medienpädagogischer Forschung an die Sozialraumforschung offenkundig werden und wie Sozialraumforschung und medienpädagogische Forschung in interdisziplinärer Verzahnung neue Erkenntnisse zu Tage fördern und Impulse für die Theoriebildung geben können. Empirische Grundlage für die Ausführungen bilden Ergebnisse der JFF-Studie „Teilen, vernetzen, liken – Jugend zwischen Eigensinn und Anpassung im Social Web“ (Wagner/Brüggen 2013).
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Wagner, U. (2014). Aufwachsen in mediatisierten Sozialräumen. In: Deinet, U., Reutlinger, C. (eds) Tätigkeit - Aneignung - Bildung. Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 15. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02120-7_18
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