Zusammenfassung
Zu Beginn des Textes wird verdeutlicht, dass die Dichotomie zwischen virtueller und realer Wirklichkeit zu kurz greift. Im Text werden sieben Wahrnehmungswelten unterschieden. Bei den komplexen Aneignungsweisen von Wirklichkeit handelt es sich immer um Konstruktionen, die in unserem Gehirn prozessiert werden. Es gibt jedoch nicht nur Anregungen von außen, die unser Bild von der Wirklichkeit prägen, auch innere Bilder tragen erheblich zur Wahrnehmungskonstruktion bei. Bei den inneren Bildern handelt es sich um Strukturmuster, die sich im Laufe unseres Lebens gebildet haben. Ausgeführt wird, wie unsere Wahrnehmung auch in Beziehung steht mit der Topologie des Raumes. Langjährige Traditionen und/oder biografische Erfahrungen können dazu führen, dass bestimmten Teilen des Raumes (oben, unten, links, rechts) eine besondere Bedeutung zugemessen wird. Nicht nur der sinnlich erfahrbare Raum, sondern auch die unbewusste Art und Weise wie wir Raum wahrnehmen kann unser Denken und Handeln beeinflussen. Ausgehend von diesen theoretischen Vorüberlegungen wird ein Konzept entwickelt bei dem es darum geht, sich der eigenen inneren Bilder bewusst zu werden (aktive Aneignung), eine individuelle Urteils- und Handlungsfähigkeit zu erlangen (reflexive Aneignung), Praxiserfahrungen als denkende Erfahrung zu verstehen (handlungsorientierte Aneignung), zu befähigen innerhalb unterschiedlicher Wirklichkeitswelten zu agieren (vireale Aneignung) und die Relevanz neuer Kommunikationsformen erkennen zu können (hypertextuale oder konnektive Aneignung).
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Röll, F. (2014). Die Macht der inneren Bilder. In: Deinet, U., Reutlinger, C. (eds) Tätigkeit - Aneignung - Bildung. Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 15. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02120-7_16
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