Zusammenfassung
Die verbandlich organisierte Interessenvertretung in Deutschland ist in vielen Wirtschaftssektoren immer noch nach den neokorporatistischen Prinzipien klarer sektoraler Ausdifferenzierung und hierarchischer Organisationsstruktur aufgebaut. Im Informations- und Kommunikationssektor hingegen hat das Neuentstehen der Internetwirtschaft und die damit einhergehende Aufweichung der Sektorengrenzen zwischen den partizipierenden alten und neu entstandenen Wirtschaftszweigen zu einer Pluralisierung der Verbandsstrukturen geführt. Gleichzeitig spielen die Internetverbände aufgrund einer bisher zaghaften Verankerung des Themas „Netzpolitk“ auf der politischen Agenda eine tragende Rolle bei der Gestaltung netzpolitischer Anliegen. Für die Verbandsforschung bieten sich in der Erforschung dieses immer noch im Entstehen begriffenen Wirtschafts- und Politikfeldes neue Perspektiven auf die Genese organisierter Interessenvertretung im demokratischen System.
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Küllmer, B. (2019). Interessenvermittlung der Internetwirtschaft. In: Busch, A., Breindl, Y., Jakobi, T. (eds) Netzpolitik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02033-0_6
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