Zusammenfassung
Die soziale Bedeutung medialer Befassung mit Welt hat in den vergangenen Jahrzehnten mit der Verbreitung erst von Radio, dann von Fernsehen und nun von Internet, insbesondere im Kontext der Entwicklung von Web 2.0, eine exorbitante Steigerung erfahren. Dabei lässt sich mit Faulstich (2002, S. 26) unter ‚Medium‘ ein „institutionalisiertes System um einen organisierten Kommunikationskanal von spezifischem Leistungsvermögen mit gesellschaftlicher Dominanz“ verstehen. Das mediale Leistungsvermögen hat sich mit dem Aufkommen des Web 2.0 um ein vielfaches vergrößert: Mit ihm wurde „zum historisch ersten Mal eine massenhafte Nutzung gemeinschaftlich geteilter, interaktiver Medien nicht nur möglich, sondern wirklich“.
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Notes
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So konnte die Materialisierung des Willens eines Immobilienentwicklers vor den Toren von Los Angeles, eines von ihm maßgeblich als solches definierten und vermarkteten Gebietes, auch nach Zusammenbruch eines Teils der materiellen Struktur zur immer wieder inszenierten und in ihrem Nimbus reproduzierten und gesteigerten Ikone einer einzigartigen Erscheinung unter den Symbolen werden: das Hollywood-Zeichen, das 1923 zu Werbezwecken für Grundstücke aus der Buchstabenfolge „HOLLYWOODLAND“ (Braudy 2011) bestand, wobei das „LAND“ später infolge des Ausgesetzt-Seins der mannigfachen Naturkräfte zusammenbrach und auch die übrigen Buchstaben einer ständigen Instandsetzung bedürfen. Dieses Zeichen „scheint unter den amerikanischen Icons einzigartig zu sein“ (Braudy 2011, S. 1), schließlich steigere es–Braudy (2011, S. 4) zufolge – wie andere amerikanische Wahrzeichen (wie die Freiheitsstatue, der Mount Rushmore oder auch die Golden-Gate-Bridge) weder die patriotische Gesinnung noch das Verständnis für historische Zusammenhänge: „das Hollywood-Zeichen fokussiert unsere Träume und unser inneres Leben, sei es zum Guten oder zum Schlechten“.
- 2.
Die Auswahl der Videos erfolgte zunächst mit Hilfe der Sucheingabe ‚San Diego‘ oder ‚Tijuana‘ unter Nutzung des Suchkriteriums ‚Relevanz‘. Dieses Suchkriterium entspricht der Voreinstellung und wird mutmaßlich von den meisten Nutzern verwendet. Die Suche erfolgte am 13. bis 14.7.2013. Dabei wurden die jeweils 120 ersten mit den jeweiligen Suchbegriffen gefundenen Videos ausgewertet, sofern diese eine Relevanz für das Thema hatten (und nicht beispielsweise ein Schiff namens ‚San Diego‘ porträtierten) oder redundant waren (so fand sich das Lied ‚Welcome to Tijuana‘ von Manu Chao mehrfach, von unterschiedlichen Nutzern eingestellt, unter den Treffern). Bei den qualitativ untersuchten Videos handelt es sich um:
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1.
San Diego Reiseführer – Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, die Sie besuchen sollten‘, laufende Nr. 7,
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2.
Top 5 Attractions, San Diego, California (San Diego Travel Video)‘, laufende Nr. 8,
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3.
‚Gangland: Logan Heights, LH. San Diego, California‘, laufende Nr. 21,
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4.
‚Tijuana, Mexico – A Travel Guide‘, laufende Nr. 121,
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5.
‚A MONA DE TIJUANA‘, laufende Nr. 179,
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6.
‚Tijuana for Dummies‘, laufende Nr. 207.
Deren Auswahl erfolgte nach dem Kriterium, inwiefern sie den Blick von Außen, unter touristischer Perspektive (laufende Nummern 8, 5 und 121, einen besonders stereotypen Blick (laufende Nr. 21), oder besonders originelle Sichtweisen (laufende Nummern 179 und 207) auf die jeweilige Siedlung boten.
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Kühne, O., Schönwald, A. (2015). Die mediale Erzeugung gesellschaftlicher Landschaft: San Diego im Film und in Internetvideos. In: San Diego. Hybride Metropolen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01720-0_5
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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