Zusammenfassung
Der Begriff der Landschaft ist – so Hard (1969) – mit einem großen ‚semantischen Hof‘ versehen. Dieser reicht – im deutschen Sprachraum – von Natürlichkeit über Ländlichkeit, heimatlichen Konnotationen und einem ästhetischen Zugang bis hin zu einer erwarteten Anordnung von ebenso erwartbaren Objekten. Doch unterliegen räumliche Zusammenschauen, die im deutschen Sprachraum als ‚Landschaft‘ bezeichnet werden, differenzierten sozialen und insbesondere kulturellen Einflüssen. Selbst das angelsächsische landscape verfügt über einen ‚semantischen Hof‘, der andere Schwerpunkte aufweist, als das deutsche ‚Landschaft‘ (z. B. Drexler 2010, 2013). Im Zuge des internationalen wissenschaftlichen Austausches wurde das Wort zu einem Terminus Technicus, der teilweise nur lose mit lebensweltlichen, ästhetisierten räumlichen Konstrukten gekoppelt war. Gerade im Kontext einer Forschung, die sich mit der lebensweltlichen Konstruktion, aber auch der fachlichen Konstruktion von Landschaft im interkulturellen Kontext, befasst, wie Forscherin und Forscher mit deutschsprachiger Landschaftssozialisation im Kontext US-amerikanischer Landschaftsvorstellungen, erscheint eine kurze Reflexion der jeweiligen Landschaftskonzepte für die Nachvollziehbarkeit sowohl physisch-räumlicher Entwicklungen wie auch (vielfach normativer) Vorstellungen von Landschaft wesentlich.
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Notes
- 1.
Die etymologische Bedeutung des Begriffs Landschaft ist bei Schenk (2013) ausführlich dargestellt.
- 2.
Trotzdem gibt es keine einheitliche Abgrenzung zwischen den Begriffen „Hybridisierung oder Synthese, Synkretismus, Transkulturalität, Collage, Bricollage, Übersetzung oder Melange“ (Tschernokoshewa 2005, S. 31) in der Wissenschaft. Diese Frage wird auch in der vorliegenden Arbeit nicht gelöst, sind wir doch mit Tschernokoshewa (2005, S. 31; Hervorh. i. O.) der Meinung, dass es wichtiger ist, „was der Begriff meint, wo er konzeptionell anschließt und welche theoretische und kulturpraktische Probleme damit beobachtet, beschrieben und vielleicht auch gelöst werden können“.
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Kühne, O., Schönwald, A. (2015). Theoretische Zugänge: Landschaft, Biographische Methode, Postmoderne, Hybridität und Raumpastiche. In: San Diego. Hybride Metropolen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01720-0_2
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