Zusammenfassung
Häufig wird angenommen, dass Erbschaften und Schenkungen zu einer Zunahme sozialer Ungleichheit führen. Diese Folge scheint deshalb so nahe liegend, weil diejenigen Personen, die bereits besser gestellt sind, auch die besten Chancen auf eine große Zuwendung haben. Diese Position wird auch in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema immer wieder vertreten (z.B. jüngst Szydlik 2011).
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Die Autoren schätzen, dass rund zwei Drittel des Erbvolumens an die nächste Generation vererbt wird, während ein Drittel zunächst noch innerhalb der Generation der Erblasser verbleibt undz.B. anEhepartnerund Geschwisterfließt(Braun et al. 2011: 21).
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Ähnlich bereits Schlomann (1992), Szydlik und Schupp (Szydlik und Schupp 2004; Schupp und Szydlik 2004) oder auch Blome et al. (2008: 125) – diese Position überwiegt in der Litera tur bis heute (vgl. z.B. Ette at al. 2010: 28f.).
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Vogel, C., Künemund, H. (2013). Umverteilung und Reproduktion sozialer Ungleichheit durch Erbschaften und Schenkungen in Deutschland. In: Gaisbauer, H., Neumaier, O., Schweiger, G., Sedmak, C. (eds) Erbschaftssteuer im Kontext. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01636-4_10
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