Skip to main content

Darstellung und Interpretation der Ergebnisse

  • Chapter
  • 16k Accesses

Zusammenfassung

Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in drei Abschnitten. Im ersten Teil werden Kapitalkonfigurationen und soziale Laufbahnen dargestellt. Dabei geht es vorrangig um den Besitz von institutionalisiertem kulturellem und ökonomischem Kapital der jungen Männer im Kontext der gesamtgesellschaftlichen Verteilung dieser Kapitalsorten. Der zweite Teil gilt der Darstellung homologer Sichtweisen in den Feldern Schule, berufliche Ausbildung und Arbeit sowie einem übergeordneten Orientierungsrahmen, der feldübergreifende Zielperspektiven umschreibt. In diesem zweiten Schritt der Analyse werden kollektive Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata (in unterschiedlichen Ausprägungen) deutlich. Der dritte Teil besteht aus sechs relativ ausführlich beschriebenen Falldarstellungen. Hier werden unterschiedliche Habitusformen ersichtlich, die im Rahmen der Analyse herausgearbeitet werden konnten. Zudem wird an dieser Stelle der Ergebnisdarstellung deutlich, dass die zuvor skizzierten homologen Orientierungen ganz individuellen Lebensverläufen entspringen, die in ihrer komplexen Verwobenheit einzigartig sind. Insgesamt werden im Rahmen der Darstellung der Ergebnisse alle zuvor formulierten Fragestellungen berücksichtigt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Die Anzahl aller Abgängerinnen und Abgänger insgesamt sank in diesem Zeitraum um 7,3% (vgl. KMK 2011, XV).

  2. 2.

    Bei den Empfängern von Arbeitslosengeld II variiert das tatsächlich verfügbare Geldvolumen unter Umständen, z.B. da jemand in einer Bedarfsgemeinschaft mit seinen Eltern lebt oder die Wohnungsmiete unter dem Höchstsatz liegt.

  3. 3.

    Je nach Anzahl an Nachtschichten.

  4. 4.

    Je nach Auftragslage.

  5. 5.

    Je nach Anzahl an Nachtschichten

  6. 6.

    Die Höhe des Netto-Gehalts im Rahmen einer Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann über 600 Euro monatlich betragen. Im Durchschnitt verdienten Werkstattbeschäftigte im Jahr 2010 jedoch 180 Euro pro Monat (vgl. Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen 2012).

  7. 7.

    Daniel Sporkfeld (vgl. Kap. 7.3.1) kann dem Kleinbürgerlichen Milieu und Jens Kollmarsch (vgl. Kap. 7.3.3) den Resignierten zugeordnet werden.

  8. 8.

    Anerkennung wird in diesem Kontext mit Axel Honneth verstanden als „positive Selbstbeziehung“ (Honneth 1999, 279), die sich durch reziproke Interaktionsmuster ausbildet. Dabei unter scheidet Honneth die drei Anerkennungsmuster Liebe, Recht und Solidarität: „Insofern heißt ‚Integrität‘ hier auch nur, daß ein Subjekt sich im ganzen Spektrum seiner Selbstbeziehung von der Gesellschaft unterstützt wissen kann; wenn es an einer sozialen Lebenswelt partizipiert, in der in welcher Konkretionsform auch immer jene drei Anerkennungsmuster gestaffelt anzutreffen sind, kann es sich auf sich selber in den positiven Modi des Selbstvertrauens, der Selbstachtung und der Selbstschätzung beziehen“ (Honneth 1999, 284).

  9. 9.

    Mit Sicherheit ist hier die dauerhafte materielle Existenzsicherung gemeint, die vor allem durch ein regelmäßiges Einkommen im mindestens mittleren Bereich und im Kontext eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses realisiert werden kann.

  10. 10.

    Missachtung birgt die Gefahr einer Verletzung, „die die Identität der ganzen Person zum Einsturz bringen kann“ (Honneth 1999, 274).

  11. 11.

    In den Gesprächszitaten werden die geänderten Namen der ehemaligen Sonderschüler mit ihren Initialen wie folgt abgekürzt: Daniel Sporkfeld (D.S.), Frederick Winzenach (F.W.), Jens Kollmarsch (J.K.), Karl Rachmann K.R.), Marcel Mieseke (M.Mi.), Mario Hemberg (M.H.), Martin Masbach (M.Ma.), Markus Eller (M.E.), Rene Werle (R.W.), Raphael Gissner (R.G.), Paul Dicht (P.D.), Ralf Könde (R.K.), Sebastian Gron (S.G.), Stephane Redin (S.R.), Sven Dingh (S.D.), Sascha Müller (S.M.), Hendrik Niedermann (H.N.), Hamid el Hadui (H.e.H), Tobias Kähler (T.K.).

  12. 12.

    Lediglich Sven Dingh und Frederick Winzenach haben bislang keine Erfahrungen als Jobber; beide haben allerdings auch noch gar keinen Kontakt mit dem ersten Arbeitsmarkt gehabt. Während Sven Dingh seit einigen Jahren in einer Werkstatt für Geistigbehinderte arbeitet, ist Frederick Winzenach seit der Absolvierung einer überbetrieblichen Ausbildung arbeitslos.

  13. 13.

    Zigarettenkonsum kann zwar als etwas betrachtet werden, das über die existenzsichernde Bedürfnisbefriedigung hinausgeht. Er stellt jedoch unter den 20-24-jährigen Männern angesichts einer Raucherquote von 40% ein alterstypisches Verhalten dar (vgl. Statistisches Bundesamt 2010; Leven/Quenzel/Hurrelmann 2010, 94).

  14. 14.

    Geprägt wurde der Satz von Benjamin Franklin, der 1748 einem jungen Geschäftsmann geraten hat: „Remember that Time is Money.“

  15. 15.

    Natürlich ist nicht auszuschließen, dass Daniel Sporkfeld mit den Überlegungen zum Studium versucht, die gesellschaftliche Distanz zwischen dem Interviewer und ihm zu seinen Gunsten zu minimieren. Mit Blick auf die Auswertungspraxis im Kontext der dokumentarischen Methodeder Interpretation steht jedoch im Vordergrund, wie etwas gesagt wird (vgl. Kap. 6.5). Die Geltung dessen, was gesagt wird, wird ausgeklammert. Deshalb liegt der Fokus der interpretativen Betrachtung auf der Bemühung des ehemaligen Sonderschülers, seinen Werdegang kohärent und geradlinig darzustellen. Ein Logistik-Studium stellt dabei tatsächlich die konsequente Fortführung des bisher von ihm Erreichten dar.

  16. 16.

    Der Name wurde geändert.

  17. 17.

    Für den Eintritt in das duale Berufsausbildungssystem stellt ein Schulabschluss zwar nach Rechtslage keine Voraussetzung dar (vgl. Friedrich 2009, 53). Inwiefern diese Angaben der Wahrheit entsprechen, ist dennoch fraglich, da die zeitlichen Angaben des jungen Mannes insgesamt nicht stimmig sind. Jens Kollmarsch gibt an, er habe 2002 die Schule verlassen und zum Interviewzeitpunkt im Jahr 2010 zwei jeweils dreieinhalbjährige Ausbildungen absolviert. Dazwischen habe er einige Monate bei der Bundeswehr verbracht und nun befinde er sich seit vier Jahren in Arbeitslosigkeit. Damit ist er der einzige interviewte Abgänger, dessen zeitlichen Angaben nicht stimmen können. Die Analyse im Rahmen der dokumentarischen Methode der Interpretation beeinträchtigt diese Unstimmigkeit wegen der „Einklammerung des Geltungscharakters“ (Bohnsack 2008, 64) jedoch nicht (vgl. Kap. 6.5)

  18. 18.

    Etwas später im Interview wird Jens Kollmarsch bezüglich seiner Einstellung in dieser Sache noch etwas deutlicher: „Der gesellschaftliche Standpunkt ist für einen Arsch, um es krass, um es einfach ganz krass auszusagen“ (I 03, 169-170).

  19. 19.

    „Ab da [Übergang in die Sonderschule] ging es eigentlich, was den gesellschaftlichen Standpunkt angeht, rapide bergab“ (I 03, 78-80).

  20. 20.

    Zwar liegt mit Hasan Kara eine weitere Fallstudie eines Abgängers der Sonderschule für Lernbehinderte mit Migrationshintergrund vor (vgl. Pfahl 2011, 151). Als Vergleichshorizont bietet sie sich jedoch nicht an, da Hasan Kara zum Interviewzeitpunkt erst 20 Jahre alt ist und zudem die Bildungsbiografien im Fokus der Untersuchung und somit der Falldarstellung stehen.

  21. 21.

    Es wurden lediglich Schülerinnen und Schüler der im Folgenden genannten Schulformen angeführt. Die übrigen wurden unter „Schüler sonstiger Schulen“ subsumiert und nicht differenziert angeführt.

  22. 22.

    Zur Dokumentation des Index zur Sozialen Schicht im Kontext der 16. Shell Studie siehe Albert/Hurrelmann/Quenzel (2010, 400ff.).

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

van Essen, F. (2013). Darstellung und Interpretation der Ergebnisse. In: Soziale Ungleichheit, Bildung und Habitus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01618-0_7

Download citation

Publish with us

Policies and ethics