Zusammenfassung
Individuelle und gesellschaftliche Umbrüche im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel, ausgelöst durch die Tendenzen Alterung, Schrumpfung und Heterogenisierung der Bevölkerung, stehen im Mittelpunkt des Beitrags. Er bezieht sich dabei auf die grundlegenden Fakten der demografischen Veränderungen in Deutschland und zeigt Konsequenzen für die Freizeitentwicklung auf. Der demografische Wandel wird allgemein als ein gesellschaftlicher Megatrend angesehen. Er hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Freizeitkultur, beeinflusst die Freizeitplanung und die Gestaltung von Freizeitangeboten. Die Freizeitwirtschaft versucht schon seit einigen Jahren, sich auf eine neue, ‚bunte‘ Senioren-Generation einzustellen und ihre Angebote und Serviceleistungen anzupassen. Regionen und Städte sind gezwungen, ihre Infrastruktur mit Blick auf die rückläufige Bevölkerungsentwicklung zu verändern und sollten zugleich familienfreundlicher werden. Die Probleme der Integration und der notwendige Austausch zwischen Kulturen und Generationen erfordern neue Dialogstrukturen und Räume für Begegnung, wie etwa Mehrgenerationenhäuser. Trotz großer Herausforderungen für eine generationengerechte Verteilung von Zeit-Ressourcen und die Bewahrung der Lebensqualität gilt es auch, die Chancen des demografischen Wandels zu erkennen und für neue Freizeitkonzepte zu nutzen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Zur Vereinfachung und leichteren Lesbarkeit wird im Text für die einzelnen Personenkategorien die männliche Form verwendet, es sind damit stets alle Geschlechter gemeint.
Literatur
Baykara-Krumme, H., Motel-Klingebiel, A., & Schimany, P. (Hrsg.). (2012). Viele Welten des Alterns. Ältere Migranten im alternden Deutschland. Wiesbaden: Springer.
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. (2011). Die demografische Lage der Nation. Was freiwilliges Engagement für die Regionen leistet. PDF-Dokument. Berlin.
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. (2013a). Anleitung zum Wenigersein. Vorschlag für eine Demografiestrategie. PDF-Dokument. Berlin.
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. (2013b). Vielfalt statt Gleichwertigkeit. Was Bevölkerungsrückgang für die Versorgung ländlicher Regionen bedeutet. PDF-Dokument. Berlin.
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. (2014). Die Zukunft des Generationenvertrags. Wie sich die Lasten des demografischen Wandels besser verteilen lassen. PDF-Dokument. Berlin.
Berliner Morgenpost, 7. Juli 2014 „Migranten bestimmen Berlins Zukunft“.
Birg, H. (2003). Dynamik der demographischen Alterung, Bevölkerungsschrumpfung und Zuwanderung in Deutschland. Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“, 20, 6–16.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. (2013). Bevölkerung. Daten, Fakten, Trends zum demografischen Wandel. PDF-Dokument. Wiesbaden.
Bundesministerium des Innern. (2012). Jedes Alter zählt. Demografiestrategie der Bundesregierung. PDF-Dokument. Berlin.
Bundeszentrale für politische Bildung. (2012). Newsletter Migration und Bevölkerung 9/2012: Migrantenanteil in deutschen Großstädten wächst. www.bpb.de. Zugegriffen: 7. Juli 2014.
Bundeszentrale für politische Bildung. (2014). Zahlen und Fakten: Die soziale Situation in Deutschland. www.bpb.de. Zugegriffen: 7. Juli 2014.
Emminghaus, C., Staats, M., & Gess, C. (Hrsg.). (2012). Lokale Infrastruktur für alle Generationen. Ergebnisse aus dem Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser. Bielefeld: Bertelsmann Verlag.
Enquete-Kommission „Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik“. (2002). Schlussbericht. Deutscher Bundestag. Drucksache 14/8800. Berlin.
Europapark. (2014). Erlebnisplaner für alle ab 60 Jahre. Faltblatt. www.europapark.de. Zugegriffen: 7. Juli 2014.
Freericks, R., & Stehr, I. (1990). Wann, wenn nicht jetzt? Ziele und Träume für den Ruhestand. Bielefeld: IFKA.
Freericks, R., Hartmann, R., & Stecker, B. (2010). Freizeitwissenschaft. Handbuch für Pädagogik, Management und nachhaltige Entwicklung. München: Oldenbourg Verlag.
Generali Zukunftsfonds und Institut für Demoskopie Allensbach. (Hrsg.). (2012). Generali Altersstudie 2013. Wie ältere Menschen leben, denken und sich engagieren. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn.
Gensicke, T., & Geiss, S. (2010). Hauptbericht des Freiwilligensurveys 2009. Zusammenfassung. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. PDF-Dokument. Berlin.
Hippe, W., & Sievers, N. (2006). Kultur und Alter. Kulturangebote im demografischen Wandel. Essen: Klartext Verlag.
Keuchel, S., & Wiesand, A. (2008). KulturBarometer 50 + „Zwischen Bach und Blues…“ Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage. Bonn: ARCult Media.
Nahrstedt, W. (1990). Leben in freier Zeit. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft.
Niejahr, E. (2004). Alt sind nur die anderen. So werden wir leben, lieben und arbeiten. Frankfurt a. M.: Fischer Verlag.
Opaschowski, H. W. (1998). Leben zwischen Muß und Muße. Die ältere Generation: Gestern. Heute. Morgen. Hamburg: Germa Press.
Opaschowski, H. W., & Reinhardt, U. (2007). Altersträume. Illusion und Wirklichkeit. Darmstadt: Primus Verlag.
Paech, N. (2012). Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie. München: Oekom Verlag.
Pries, M. (2007). Leben zwischen Muss und Muße. Trends und Entwicklungen in einer älter werdenden Gesellschaft. Kulturpolitische Mitteilungen, 116(1), 42–45.
Scherf, H. (2006). Grau ist bunt. Was im Alter möglich ist. Freiburg: Verlag Herder.
Schwendtker, B., & Vaupel, J. W. (2011). Eine neue Kultur des Wandels. Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“. 10–11, 3–10.
Stadtmüller, S., Klocke, A., & Lipsmeier, G. (2013). Lebensstile im Lebenslauf – Eine Längsschnittanalyse des Freizeitverhaltens verschiedener Geburtskohorten im SOEP. Zeitschrift für Soziologie, 42(4), 262–290.
Statistisches Bundesamt. (2009). Bevölkerung Deutschlands bis 2060: 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung. PDF-Dokument. Wiesbaden.
Statistisches Bundesamt. (2014). Pressemitteilung vom 22. Mai 2014–179/14.
Stiftung für Zukunftsfragen. (2013). Freizeitmonitor 2013. PDF-Dokument. Hamburg.
Stiftung Niedersachsen. (Hrsg.). (2006). „älter – bunter – weniger“ Die demografische Herausforderung an die Kultur. Bielefeld: transcript Verlag.
Westermann, C. (2013). Da geht noch was. Mit 65 in die Kurve. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Brinkmann, D. (2015). Freizeit im Kontext des demografischen Wandels. In: Freericks, R., Brinkmann, D. (eds) Handbuch Freizeitsoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01520-6_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01520-6_7
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-01519-0
Online ISBN: 978-3-658-01520-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)