Zusammenfassung
In einer Wissensgesellschaft werden Erlebniswelten wie Freizeitparks, Science Center, Zoos und Erlebnismuseen zunehmend als neue inszenierte erlebnisorientierte Lernorte in den Blick genommen. Auf sie stützen sich zunehmend die Hoffnungen für eine frühzeitige Entwicklung von Lerninteressen und eine nachhaltige Anregung eines Lernens in der Lebenswelt. Sie erweitern mit ihren Angeboten, den entstehenden hybriden Mischformen aus Unterhaltung, Konsum und Lernen, die Lernkultur der Wissensgesellschaft und stoßen beim Publikum auf zunehmendes Interesse. Chancen und Potentiale inszenierter erlebnisorientierter Lernorte für die Wissensgesellschaft liegen dabei sowohl in Abgrenzung als auch in Ergänzung zu den klassischen Institutionen des Bildungswesens vor allem in der Stärke und Verknüpfung des emotionalen Lernens mit den kognitiven und aktionalen Aspekten des Lernens. Der Beitrag stellt die Entwicklung erlebnisorientierter Lernorte als neuen Typus von Bildungseinrichtungen im Freizeitsektor heraus, analysiert gesellschaftliche Funktionen und verschiedene Formen der erlebnisdidaktischen Inszenierung. Abschließend werden Erfolgsfaktoren wie eine sinnliche Ansprache und eine interaktive Beteiligung von Nutzern betrachtet, und es wird ein Szenario für ein nachhaltiges Lernen in Erlebniswelten entfaltet.
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Freericks, R. (2015). Erlebniswelten als inszenierte erlebnisorientierte Lernorte der Wissensgesellschaft. In: Freericks, R., Brinkmann, D. (eds) Handbuch Freizeitsoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01520-6_27
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