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Gesundheit und Freizeit: Institutionen im Wandel

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Handbuch Freizeitsoziologie

Zusammenfassung

Von den römischen Thermen der Antike und vom Jungbrunnen im Mittelalter bis hin zu Kuranstalten und Wellness-Hotels: Freizeit, Reisen und Gesundheit sind schon immer untrennbar miteinander verbunden gewesen und haben ihren Niederschlag in verschiedenen Institutionen bzw. Betriebstypen gefunden. Nahezu jede Kultur (auch schon vor der römischen Antike) hat Wasser nicht nur als Reinigungsmittel verwendet, sondern dieses darüber hinaus häufig ritualisiert und mystifiziert. Mit all diesen Bräuchen, die in verschiedenen Institutionen und Betriebstypen ihren Niederschlag gefunden haben, verbinden wir heute verschiedene Begriffe wie „Therme“, „Spa“, „Kur“, „Badeanstalt“ oder „Wellness-Hotel“. Der Beitrag soll ausgehend von historischen Betrachtungen zu Freizeit, Reisen und Gesundheit, die zentralen Begriffe des Diskurses über Gesundheit und Wellness ausdeuten und klären. Er beleuchtet weiter die relevanten Institutionen vor dem Hintergrund der krisenhaften Wirtschaftsentwicklung und zeichnet die institutionellen Konsequenzen aus der demografischen Entwicklung nach. Ein weiteres Kapitel behandelt den wirtschaftlichen und soziologischen Rahmen, in den der Konsument eingebettet ist und zu seinem Handeln veranlasst wird. Ist diese Betrachtungsweise eher objektbezogen, so versucht das darauf folgende Kapitel einen subjektbezogenen Ansatz und betrachtet die Wünsche des Konsumenten und die Instrumente, mithilfe derer er seine Wünsche umzusetzen sucht. Der anschließende Abschnitt des Beitrags nimmt einen eher institutionellen Standpunkt ein und analysiert, auf welche Weise Einfluss zu nehmen versucht wird, damit der Konsument ein optimales Erlebnis hat. Abschließend erfolgt eine Fokussierung auf die Region bzw. Destination und im letzten Kapitel werden aktuelle Forschungsprojekte aus dem Themenkreise Gesundheit, Wellness und Freizeit dargestellt.

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Notes

  1. 1.

    Im Sinne einer Therapie ist die Kur eine Intervention mit besonderen Mitteln. Diese besonderen Mittel sind die so genannten natürlichen Heilmittel (der Luft, der Erde, des Wassers, des Meeres), die häufig durch Massagen und physiotherapeutische Behandlungen ergänzt werden.

  2. 2.

    In http://www.faktoider.nu/spa_eng.html (Zugegriffen: 2. Februar 2014.) findet man unzählige Abwandlungen von „sanus per aquam“, die zumeist grammatikalisch falsch sind und auch aus diesem Grund als Quelle ausscheiden dürften.

  3. 3.

    Es sei zudem erwähnt, dass die römische Badekultur viele griechische Einflüsse aufgenommen hat wie z. B. auch die Begriffe „balneae“ (Badeanstalten) oder „thermae“ (warme Bäder, gr. „thermos“ warm).

  4. 4.

    In Naturalis Historia XXXI 8 (12) ist zu lesen: „Tungri civitas Galliae fontem habet insignem plurimis bullis stillantem, ferruginei saporis, quod ipsum non nisi in fine potus intellegitur. Purgat hic corpora, tertianas febres discutit, calculorum vitia. Eadem aqua igne admoto turbida fit ac postremo rubescit“ (zitiert nach Martinez, o. J.). Das heutige Tongeren (ca. 20 km westlich von Maastricht) ist Teil des von Plinius bezeichneten Tungri (im 17. Jahrhundert Tongren) und liegt ca. 50 km nordwestlich vom heutigen Spa entfernt. Da es in der Region auch andere Heilquellen gegeben hat (z. B. AquaeGranni), kann aus der Quelle nicht eindeutig hergeleitet werden, das Plinius den Ort Spa gemeint hat, wohl aber meinte er die Region, in der auch der Ort Spa beheimatet ist.

  5. 5.

    Das Quellenhaus Pouhon ist noch heute auf einigen der Stadtwappen abgebildet.

  6. 6.

    Harrogate ist einer der ersten durch historische Quellen belegten Orte, von dem bekannt ist, dass dort eisenhaltige Mineralwässer zu therapeutischen Zwecken getrunken wurden.

  7. 7.

    Das wallonische Wort „pouhon“ scheint sowohl eine allgemeine Bedeutung zu haben (Bachlauf, Quelle) als auch eine von zahlreichen Mineralquellen in Spa zu sein.

  8. 8.

    Siehe dazu http://www.welt-atlas.de/foto_von_pouhon_pierre_le_grand_spa_1-1056-32. Zugegriffen: 11. Februar 2014.

  9. 9.

    Siehe dazu mehr in diversen etymologischen Lexika, in denen Wörter wie „tospew“ (engl.) oder „spi(w)en (mittelhochdeutsch) oder etwa niederländisch „spuwen“ stets in ähnlicher Bedeutung verwendet werden. Zur weiteren Suche nach Etymologien s. Kaltschmidt 1839, S. 713 („Speichel“ und „speien“) und S. 719 („spucken“).

  10. 10.

    Siehe aber auch Pokorny (2007, S. 980) und das Wort „spako“ (Tropfen).

  11. 11.

    Im Sinne der Etymologie handeln all jene Wellness-Betriebe richtig, die nur den Wasserbereich mit Spa bezeichnen, die anderen Bereiche jedoch (Fitness, Behandlungen etc.) anders.

  12. 12.

    Siehe Woodworth (1929) und später Mehrabian und Russell (1974).

  13. 13.

    In einer Weiterentwicklung des Motivatoren-Modells in Illing 2009, S. 56.

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Illing, KT. (2015). Gesundheit und Freizeit: Institutionen im Wandel. In: Freericks, R., Brinkmann, D. (eds) Handbuch Freizeitsoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01520-6_24

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01520-6_24

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-01519-0

  • Online ISBN: 978-3-658-01520-6

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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