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Soziale Netzwerke und das Problem mit der Ethik

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Was der Mensch essen darf
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Zusammenfassung

Sicherlich ließe sich im Zuge der Debatten um ethische Ernährung als ein Zwischenfazit unter anderen festhalten, dass im Phänomen der kognitiven Dissonanz der menschlichen Psyche der neuralgische Punkt in unserem komplexen System der heutigen Ess- und Trinkkultur auszumachen ist und dass dieser Punkt in Zukunft verstärkt in den Fokus gerückt werden sollte, um die Diskrepanz zwischen „Wollen“ und „tatsächlichem Handeln“ voll zu erfassen. Weiterhin ließe sich sagen, dass wir in einer Gesellschaft leben, die zwar wie selbstverständlich mehrheitlich das Leid der tierischen Mitgeschöpfe auf ein Minimum reduzieren möchte, aber eben nur solange der Preis für ein Kilogramm Hackfleisch im unteren bis mittleren einstelligen Euro-Bereich liegt.

Das „tatsächliche Handeln“ soll in dem kurzen Beitrag daher im Fokus stehen, denn aus kulturwissenschaftlicher Perspektive steht – wie letztlich immer – der handelnde Mensch im Zentrum der Betrachtung, und zwar hier in einem besonderen Raum, nämlich den virtuellen sozialen Netzwerken.

We’re becoming a society with a higher distance between us and the consequences of our actions (Ariely 2012, S. 2)

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Notes

  1. 1.

    Die gängige Verkürzung beruht auf dem Originalzitat: „Du kannst thun was du willst: aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick deines Lebens, nur Ein Bestimmtes wollen und schlechterdings nichts Anderes, als dieses Eine“ (Schopenhauer 1977, S. 62 f.).

  2. 2.

    Das Web 2.0 zeichnet sich wesentlich durch ein Bereitstellen unterschiedlichster Interaktionsmöglichkeiten für die User aus, wodurch es heute sehr einfach geworden ist, eigene Inhalte im Internet zu veröffentlichen. Zur Entstehungsgeschichte des Web 2.0: Ebersbach et al. 2011, S. 25 ff. sowie Szugat et al. 2006, S. 13 ff.

  3. 3.

    Laut der offiziellen Statistik seitens des Internet-Videoportals YouTube konsumieren monatlich über 1 Mrd. Menschen mehr als 6 Mrd. Stunden Videomaterial (YouTube 2014).

  4. 4.

    Hierzu als neuere qualitative Studien zu Nutzertypologisierung und Nutzerverhalten: Schröder 2009; Kneidinger 2010; Wieland 2010; Breul 2011; Haider 2012

  5. 5.

    Besonders die Arbeiten der Entwicklungspsychologen Jean Piaget und Lawrence Kohlberg haben die Zusammenhänge zwischen kognitiver Entwicklung und moralischem Urteilsvermögen bei Kindern aufgezeigt (Kohlberg 1974; Piaget 1976).

  6. 6.

    Mit der „Like“- beziehungsweise „Gefällt mir“-Funktion kann der User seine Unterstützung und Zustimmung zu einem Beitrag ausdrücken.

  7. 7.

    Mit einer Verlinkung machen die User den Beitrag für andere Benutzer sichtbar, indem sie ihn weiterverbreiten.

  8. 8.

    Orthografische Fehler in diesem und den folgenden Zitaten aus Internetquellen stammen von deren Verfassern und wurden in ihrer originalen Schreibung belassen.

  9. 9.

    Mit dem Begriff werden diejenigen Personen beziehungsweise Generationen bezeichnet, die bereits mit einem selbstverständlichen Umgang mit digitalen Medien aufwachsen oder aufgewachsen sind.

Literatur

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Schreckhaas, M. (2015). Soziale Netzwerke und das Problem mit der Ethik. In: Hirschfelder, G., Ploeger, A., Rückert-John, J., Schönberger, G. (eds) Was der Mensch essen darf. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01465-0_17

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01465-0_17

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-01464-3

  • Online ISBN: 978-3-658-01465-0

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