Skip to main content

Orte ‚guter‘ Kindheit – Neujustierung von Verantwortung im Kontext von Familie und Ganztagsschule

  • Chapter
  • First Online:
Sozialpädagogik zwischen Staat und Familie

Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund gegenwärtiger wohlfahrtsstaatlicher Transformationen deuten sich Verschiebungen in den traditionellen familialen Zuständigkeiten und institutionellen Ordnungen an. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei insbesondere auf die Bildungsbedeutsamkeit von Familie für Kinder. Der Beitrag analysiert die Verschiebungen von privater und öffentlicher Verantwortung für Erziehung und kindliches Aufwachsen. Es wird gefragt, wie Familie und auch Ganztagsschule als Orte „guter“ Kindheit konstituiert werden. Am Beispiel einer Fallanalyse aus dem BMBF-Forschungsprojekt zu „Familien als Akteure in der Ganztagsschule“ wird rekonstruiert, wie Eltern ihren Alltag realisieren und das Aufwachsen ihre Kinder in „geteilter“ Verantwortung organisieren.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Die BMBF-Studie „Familien als Akteure in der Ganztagsgrundschule- Qualitative Fallstudien zur elterlichen und kindlichen Aneignung ganztägiger Bildungssettings“ und das Anschlussprojekt „Familien und ihre Rollen in der Ganztagsgrundschule. Verantwortungskonzepte und Familienbilder“ wurden von 11/2007–03/2011 an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft durchgeführt. Projektleitung: Sabine Andresen, Hans-Uwe Otto und Martina Richter. Wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Lena Blomenkamp, Daniela Kloss, Nicole Koch, Constanze Lerch, Anke Meyer, Florian Rühle, Anne-Dorothee Wolf und Kathrin Wrobel. Studentische Mitarbeiterinnen: Julia Abraham, Maike Lippelt und Lina Lösche.

  2. 2.

    Die offene Ganztagsgrundschule bietet ein Bildungs- und Betreuungsangebot an mindestens drei Wochentagen im Umfang von täglich mindestens sieben Zeitstunden. Die Teilnahme an den Angeboten am Nachmittag ist freiwillig und wird von den Kindern bzw. Eltern entschieden. Die Entscheidung ist zumeist bindend für mindestens ein Schulhalbjahr. Aufgrund der individuellen Teilnahme wird der Klassenverband am Nachmittag aufgehoben und es werden neue Gruppen zusammengestellt, die an verschiedenen Angeboten teilnehmen. In gebundenen Ganztagsgrundschulen ist die Teilnahme für alle Kinder verpflichtend, wobei sie aus unterschiedlichen Angeboten auswählen können. An gebundenen Ganztagsgrundschulen wird ein durchgehend strukturierter Aufenthalt an mindestens drei Wochentagen mit mindestens sieben Zeitstunden in der Ganztagsgrundschule gewährleistet.

Literatur

  • Andresen, Sabine. 2008. Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Eine feministische Lesart. In Tagesstrukturen als sozial- und bildungspolitische Herausforderung: Erfahrungen und Kontexte, Hrsg. S. Larcher-Klee und B. Grubenmann, 19–34. Bern: Haupt.

    Google Scholar 

  • Andresen, Sabine. 2009. Strukturelle Gefährdungen der Familie im Blick der Forschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In Familie und öffentliche Erziehung, Hrsg. J. Ecarius, C. Groppe, und Hans Malmede, 203–220. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Andresen, Sabine, Martina Richter, und Hans-Uwe Otto. 2011. Familien als Akteure in der Ganztagsgrundschule. Zusammenhänge und Passungsverhältnisse. In Ganztagsschule – Neue Schule? Eine Forschungsbilanz, Hrsg. L. Stecher, H.-H. Krüger, und Th. Rauschenbach Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bd. 14, Sonderheft 15, 205–219. Wiesbaden: VS Verlag.

    Google Scholar 

  • Bohnsack, Ralf. 2008. Rekonstruktive Sozialforschung: Einführung in qualitative Methoden. Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Bohnsack, Ralf, Iris Nentwig-Gesemann, und Arnd-Michael Nohl. 2007. Einleitung: Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. In Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis, Hrsg. R. Bohnsack, I. Nentwig-Gesemann, und A.-M. Nohl, 9–27. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Brake, Anna. 2006. Der Bildungsort Familie. Methodische Grundlagen der Untersuchung. In Bildungsort Familie, Hrsg. P. Büchner und A. Brake, 49–80. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Chassé, Karl-August. 2008. Wandel der Lebenslagen und Kinderschutz. Die Verdüsterung der unteren Lebenslagen. In Widersprüche, Bd. 28, Heft 109, 71–83. Bielefeld: Kleine Verlag.

    Google Scholar 

  • Daly, Mary, und Katherine Rake. 2003. Gender and the welfare State. Care, work and welfare in Europe and the USA. Cambridge: Polity Press.

    Google Scholar 

  • Fischer, Natalie, Heinz-Günter Holtappels, Eckard Klieme, Thomas Rauschenbach, Ludwig Stecher, und Ivo Züchner. 2011. Ganztagsschule: Entwicklung, Qualität, Wirkungen. Längsschnittliche Befunde der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG). Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Gillies, Val. 2012. Family policy and the politics of parenting: From function to competence. In The politicization of parenthood – Shifting private and public responsibilities in education and child rearing, Hrsg. M. Richter und S. Andresen, 13–26. Dordrecht: Springer.

    Google Scholar 

  • Helsper, Werner, Rolf-Torsten Kramer, Merle Hummrich, und Susann Busse. 2009. Jugend zwischen Familie und Schule. Wiesbaden: VS.

    Book  Google Scholar 

  • Holtappels, Heinz Günter. 1994. Ganztagsschule und Schulöffnung. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Honig, Michael-Sebastian. 2011. Auf dem Weg zu einer Theorie betreuter Kindheit. In Kinder in Deutschland. Eine Bilanz empirischer Studien, Hrsg. S. Wittmann, T. Rauschenbach, und H. R. Leu, 181–197. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Kaufmann, Franz.-Xaver. 1995. Zukunft der Familie im vereinten Deutschland. München: Beck.

    Google Scholar 

  • Klinkhammer, Nicole. 2010. Frühkindliche Bildung und Betreuung im ‚Sozialinvestitionsstaat‘ – mehr Chancengleichheit durch investive Politikstrategien? In Kindheit zwischen fürsorglichem Zugriff und gesellschaftlicher Teilhabe, Hrsg. D. Bühler-Niederberger, J. Mierendorff, und A. Lange, 205–228. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Kolbe, Fritz-Ulrich, und Sabine Reh. 2008. Reformpädagogische Diskurse über die Ganztagsschule. In Grundbegriffe Ganztagsbildung. Das Handbuch, Hrsg. Th. Coelen und H.-U. Otto, 665–673. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • König, Tomke. 2013. Familien-Ideale. Regulierungen einer privaten Lebensform. In Episoden sozialer Ausschließung, Hrsg. E. Bareis, Chr. Kolbe, M. Ott, K. Rathgeb, und Chr. Schütte-Bäumner, 263–275. Münster: Westfälisches Dampfboot.

    Google Scholar 

  • Kutscher, Nadia, und Martina Richter. 2011. Soziale Arbeit ‚im Kreise der Familie‘. Zur Wirkmächtigkeit von De- und Re-Familialisierungspolitiken, Aktivierungspraxen und Risikokontrolle. In Bildung des Effective Citizen. Sozialpädagogik auf dem Weg zu einem neuen Sozialentwurf, Hrsg. Kommission Sozialpädagogik, 191–202. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Leitner, Sigrid, Illona Ostner, und Margit Schratzenstaller. 2004. Was kommt nach dem Ernährermodell? Sozialpolitik zwischen Re-Kommodifizierung und Re-Familialisierung. In Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch, Hrsg. S. Leitner, I. Ostner, und M. Schratzenstaller, 9–27. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Ludwig, Isolde, Vanessa Schlevogt, Ute Klammer, und Ute Gerhard. 2002. Managerinnen des Alltags. Strategien erwerbstätiger Mütter in Ost- und Westdeutschland. Berlin: Ed. Sigma.

    Google Scholar 

  • Melzer, Wolfgang. 1997. Elternhaus und Schule – ein Beispiel mißlungener und gelungener gesellschaftlicher Partizipation von Familie. In Familien: Eine interdisziplinäre Einführung, Hrsg. L. Böhnisch und K. Lenz, 299–310. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Mierendorff, Johanna. 2010. Kindheit und Wohlfahrtsstaat. Entstehung, Wandel und Kontinuität des Musters moderner Kindheit. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Nowak. Jörg. 2009. Geschlechterpolitik und Klassenherrschaft. Münster: Westfälisches Dampfboot.

    Google Scholar 

  • Ostner, Ilona. 2008. Ökonomisierung der Lebenswelt durch aktivierende Familienpolitik. In Sozialpolitik. Ökonomisierung und Entgrenzung, Hrsg. A. Evers und R. G. Heinze, 49–65. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Przyborski, Aglaja und Monika Wohlrab-Sahr. 2009. Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg.

    Google Scholar 

  • Richter, Martina, und Sabine Andresen, Hrsg. 2012a. The politicization of parenthood – Shifting private and public responsibilities in education and child rearing. Dordrecht: Springer.

    Google Scholar 

  • Richter, Martina, und Sabine Andresen. 2012b. Orte „guter Kindheit“. Aufwachsen im Spannungsfeld öffentlicher und familialer Verantwortung. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 32 (3): 250–265.

    Google Scholar 

  • Richter, Martina, Christoph Beckmann, Hans-Uwe Otto, und Mark Schrödter. 2009. Neue Familialität als Herausforderung der Jugendhilfe (Einleitung). In Neue Familialität als Herausforderung der Jugendhilfe, Hrsg. C. Beckmann, H.-U. Otto, M. Richter, und M. Schrödter, 1–12, Sonderheft 9. Lahnstein: Neue Praxis.

    Google Scholar 

  • Tyrell, Hartmann. 1987. Die Anpassung der Familie an Schule. In Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Systemtheorie, Hrsg. J. Oelkers und H.-E. Tenorth, 102–124. Weinheim: Beltz.

    Google Scholar 

  • Vincent, Carol. 2010. The sociology of mothering. In The Routledge international handbook of sociology of education, Hrsg. M. W. Apple, S. J. Ball, and L. A. Gandin, 109–120. London: Routledge.

    Google Scholar 

  • Wild, Elke. 2001. Wider den „geteilten Lerner“ und die Trennung zwischen Schule als dem Lernort und der Familie als der Lebenswelt Heranwachsender. Zeitschrift für Pädagogik 47 (4): 455–459.

    Google Scholar 

  • Winker, Gabriele. 2009. Care Revolution – ein Weg aus der Reproduktionskrise. http://www.feministisches-institut.de/wp-content/uploads/2009/12/CareRevolution.pdf. Zugegriffen: 21. Feb. 2013.

  • Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen. 2006. Ganztagsschule. Eine Chance für Familien. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Wolff, Stephan. 2005. Standards für die sozialpädagogische Forschung. In Sozialpädagogik als forschende Disziplin, Hrsg. C. Schweppe und W. Thole, 115–133. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Züchner, Ivo. 2007. Ganztagsschule und Familie. In Ganztagsschulen in Deutschland: Ergebnisse der Ausgangserhebung der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG), Hrsg. H. G. Holtappels, E. Klieme, Th. Rauschenbach, und L. Stecher, 314–322. Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Martina Richter .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Richter, M. (2014). Orte ‚guter‘ Kindheit – Neujustierung von Verantwortung im Kontext von Familie und Ganztagsschule. In: Bütow, B., Pomey, M., Rutschmann, M., Schär, C., Studer, T. (eds) Sozialpädagogik zwischen Staat und Familie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01400-1_10

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01400-1_10

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-01399-8

  • Online ISBN: 978-3-658-01400-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics