Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund gegenwärtiger wohlfahrtsstaatlicher Transformationen deuten sich Verschiebungen in den traditionellen familialen Zuständigkeiten und institutionellen Ordnungen an. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei insbesondere auf die Bildungsbedeutsamkeit von Familie für Kinder. Der Beitrag analysiert die Verschiebungen von privater und öffentlicher Verantwortung für Erziehung und kindliches Aufwachsen. Es wird gefragt, wie Familie und auch Ganztagsschule als Orte „guter“ Kindheit konstituiert werden. Am Beispiel einer Fallanalyse aus dem BMBF-Forschungsprojekt zu „Familien als Akteure in der Ganztagsschule“ wird rekonstruiert, wie Eltern ihren Alltag realisieren und das Aufwachsen ihre Kinder in „geteilter“ Verantwortung organisieren.
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Notes
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Die BMBF-Studie „Familien als Akteure in der Ganztagsgrundschule- Qualitative Fallstudien zur elterlichen und kindlichen Aneignung ganztägiger Bildungssettings“ und das Anschlussprojekt „Familien und ihre Rollen in der Ganztagsgrundschule. Verantwortungskonzepte und Familienbilder“ wurden von 11/2007–03/2011 an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft durchgeführt. Projektleitung: Sabine Andresen, Hans-Uwe Otto und Martina Richter. Wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Lena Blomenkamp, Daniela Kloss, Nicole Koch, Constanze Lerch, Anke Meyer, Florian Rühle, Anne-Dorothee Wolf und Kathrin Wrobel. Studentische Mitarbeiterinnen: Julia Abraham, Maike Lippelt und Lina Lösche.
- 2.
Die offene Ganztagsgrundschule bietet ein Bildungs- und Betreuungsangebot an mindestens drei Wochentagen im Umfang von täglich mindestens sieben Zeitstunden. Die Teilnahme an den Angeboten am Nachmittag ist freiwillig und wird von den Kindern bzw. Eltern entschieden. Die Entscheidung ist zumeist bindend für mindestens ein Schulhalbjahr. Aufgrund der individuellen Teilnahme wird der Klassenverband am Nachmittag aufgehoben und es werden neue Gruppen zusammengestellt, die an verschiedenen Angeboten teilnehmen. In gebundenen Ganztagsgrundschulen ist die Teilnahme für alle Kinder verpflichtend, wobei sie aus unterschiedlichen Angeboten auswählen können. An gebundenen Ganztagsgrundschulen wird ein durchgehend strukturierter Aufenthalt an mindestens drei Wochentagen mit mindestens sieben Zeitstunden in der Ganztagsgrundschule gewährleistet.
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Richter, M. (2014). Orte ‚guter‘ Kindheit – Neujustierung von Verantwortung im Kontext von Familie und Ganztagsschule. In: Bütow, B., Pomey, M., Rutschmann, M., Schär, C., Studer, T. (eds) Sozialpädagogik zwischen Staat und Familie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01400-1_10
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