Zusammenfassung
Diese Erwartungen an die Rationalität und Segnungen der Kooperation in der Sicherheitsproduktion beruhen auch auf den Erwartungen an eine bessere Informationsgrundlage für das Handeln. Doch auf welcher Datengrundlage bzw. auf welcher Wissensbasis findet Sicherheitsarbeit in der Praxis statt?
Sicherheitsprobleme – wenn Sicherheit als mehr verstanden wird als reine Kriminalität – basieren auf komplexen Ausgangslagen und Konstellationen und ihre „Lösungen“ müssen im Sinne öffentlicher Verantwortung überzeugend kommuniziert werden. Dies führt zu der Notwendigkeit, Sicherheitsprobleme objektivieren zu müssen, zeigt aber gleichzeitig die Grenzen auf, eine ausreichende Informationsgrundlage überhaupt zur Verfügung zu haben. Nicht nur, dass Sicherheitsfragen bedingt durch ihre Komplexität kaum durch wenige Indikatoren abzubilden sind, die Indikatoren häufig nicht zur Verfügung stehen oder ihre Erhebung mit großem Aufwand verbunden wäre – durch eine Erweiterung des Sicherheitsbegriffs müssten eigentlich noch viel mehr Information in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Was folgt ist, dass das Erfahrungswissen der Akteure für die Beurteilung eine entscheidende Rolle für das Sicherheitshandeln spielt – wenn auch häufig nicht offen kommuniziert.
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Abt, J. (2014). Gute Sicherheitsarbeit geschieht aus dem Bauch heraus?. In: Abt, J., Hempel, L., Henckel, D., Pätzold, R., Wendorf, G. (eds) Dynamische Arrangements städtischer Sicherheit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01268-7_11
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