Zusammenfassung
Der Begriff der „Kultur“ hat im zwanzigsten Jahrhundert eine starke Aufwertung und Verbreitung gefunden, die sich nicht zuletzt darin spiegelt, dass er heute in zahlreichen akademischen Kontexten fest zum Repertoire gehört. Es gibt eine institutionalisierte Wissenschaft der Kultur, die aber meist im Plural genannt wird: Kulturwissenschaften. Die „Kulturwissenschaft“ als ein einzelnes, eigenständiges Fach ist eine deutsche Besonderheit; im anglophonen Kontext findet sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen und Disziplinen, die hierzulande oft als „kulturwissenschaftliche“ oder „kultursoziologische“ Theorien klassifiziert werden. Zu ihnen zählen die Cultural Studies (die sich vor allem mit der Alltagskultur beschäftigen und nicht mit der Kulturwissenschaft im deutschen Sinne zusammen fallen), Queer Studies, Postcolonial Studies, Science and Technology Studies, Space Studies und Visual Studies.
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Notes
- 1.
Eine Übersicht bietet Moebius (2009) sowie Nünning und Nünning (2008).
- 2.
Vgl. Bachmann-Medick (2010), die der auch hier schematisch eingeführten „,Meistererzählung‘ des ,Cultural Turn‘“ (2010, S. 8) die gegenläufigen Differenzierungsprozesse innerhalb dieser Theoriebewegung entgegenhält.
- 3.
Den deutschen Weg der Kulturwissenschaft als „Modernisierungschiffre“ im Kontext der internationalen Diskussion zeichnen Böhme/Matussek/Müller (2000, S. 11–33) nach.
- 4.
Eine Übersicht der theorieinternen Entwicklung der Kulturtheorie bietet Reckwitz (2006).
- 5.
Geertz (1973, S. 9).
- 6.
Vgl. zu dieser Tradition Godfrey-Smith (2003). Zur kontinentalen (Gegen-)Tradition der historischen Epistemologie vgl. Rheinberger (2007).
- 7.
Ein repräsentativer Klassiker dieses Ansatzes der Wissenschaftsforschung ist Latour (2000).
- 8.
Mit Verweis auf Waldenfels gibt Gelhard (2011, S. 71–84) eine kompakte Darstellung der „kreativen Responsivität“ – und damit Performativität – des Dialogs.
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Volbers, J. (2014). Performative Kultur –Eine Begriffsbestimmung. In: Performative Kultur. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01072-0_2
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