Zusammenfassung
Eine zentrale Komponente der Modernisierung moderner Gesellschaften ist die der Individualisierung. Damit wird einerseits die Befreiung der Menschen aus der Fremd- hin zur Selbstbestimmung gekennzeichnet, was in einer aufgeklärten Gesellschaft als erstrebenswertes Ziel gilt. Andererseits geht der derzeitige Individualisierungsprozess mit einer zunehmenden Vereinzelung der Menschen einher: Die Auflösung von familiären Bindungen und Verpflichtungen wie die Auflösung des vor 50 Jahren noch üblichen Normalarbeitsverhältnisses erlauben mehr Entscheidungsfreiheit – erfordern aber auch entsprechende Fähigkeiten sowie hohe Mobilität und führen zu wachsender Unsicherheit. Der zunehmende Zwang zur reflexiven Lebensführung (Ulrich Beck, Anthony Giddens, Richard Sennett) hat unter anderem eine Pluralisierung der Lebensstile hervorgebracht. Für diese bieten sich seit jeher große Städte als Experimentierfeld an. Die Lebenschancen, die viele Menschen in Städten erhoffen, sind jedoch wie die Risiken nicht gleich verteilt.
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Literatur
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Güleş, A., Sturm, G. (2014). Die kleinräumige Struktur sozialräumlicher Individualisierung in deutschen Großstädten. In: Berger, P., Keller, C., Klärner, A., Neef, R. (eds) Urbane Ungleichheiten. Sozialstrukturanalyse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01014-0_4
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