Zusammenfassung
Je häufiger etwas wiederholt wird, umso größer muss der Wahrheitsgehalt wohl sein. So funktionieren Werbung und Propaganda. Wenn etwas oft genug praktiziert wird, nennt man es Tradition. Für manchen eine heilige Kuh. So fragte die Tochter ihre Mutter am Thanksgiving Day, dem Nationalfeiertag der USA, warum sie den traditionell fälligen Truthahn denn in zwei Teile zertrenne, bevor sie ihn in den Topf werfe. Die Mutter hatte, wie viele Traditionsbewusste, keine logische Erklärung für ihr Handeln außer den Hinweis, ihre Mutter habe das auch schon so gemacht. Kinder sind glücklicherweise noch neugierig, die Tochter fragte ihre Großmutter: „Oma, warum hast Du denn früher den Truthahn in zwei Teile geschnitten?“ Die Antwort der alten Dame war entwaffnend einfach, logisch und für Traditionalisten erschreckend: „Kind, früher gab es noch nicht so große Kochtöpfe wie heute.“ Sollte man daher nicht gelegentlich seine „Truthahnprozeduren“ hinterfragen?
Ein Motivator in Aalen
Tat lauthals damit prahlen
Wie er Weisheiten verkündet
Die er selbst erfindet
Und die Leute dafür noch zahlen
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Goldfuß, J. (2013). Die Wahrheit der Dogmatiker. In: Selber denken kostet nichts. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00847-5_17
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