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Die Gründungsidee der Waldorfschulen und das Problem der Schul- bzw. Lehrerautonomie im internationalen Kontext

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Unterrichten an Waldorfschulen
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Zusammenfassung

Die Waldorfschule wurde von ihren Gründern 1919 in Abgrenzung zur antiken Bildungstradition, die Erziehung und Unterricht als Vermittlung gesellschaftlicher und religiöser Werte und Inhalte verstand, als kulturgeschichtlich bedingter Beitrag zur Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft gesehen, der ganz auf das aufbaut, was im Individuum veranlagt ist.

Teile dieses Beitrages liegen einem ins Ukrainische übertragenen Beitrag zum 90. Jubiläum der Waldorfpädagogik, der 2009 in einem Sammelband zur Waldorfpädagogik in Kiew erschien, zugrunde.

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Notes

  1. 1.

    Die Grundthese „Auch das ganze menschliche Leben enthält die Anlagen seiner Zukunft in sich“ äußert Rudolf Steiner (1982a, S. 8) schon in der erstmals 1907 publizierten Schrift „Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft“ .

  2. 2.

    Hierzu: Schmelzer (1991, S. 231) sowie Leber (1974, S. 21f.).

  3. 3.

    Rudolf Steiner in einer Ansprache zur Eröffnung der pädagogischen Kurse für das erste Lehrerkollegium in Stuttgart am 20. August 1919 (Steiner 1975, S. 61).

  4. 4.

    Helmut Zander geht in seiner opulenten Untersuchung auf die seiner Meinung nach auffallende Diskrepanz zwischen dem esoterisch-autoritären Gedankengut der Anthroposophie, die auch dem pädagogischen Konzept mit zugrunde liegt, und den liberalen, sozialen und emanzipatorischen Erscheinungsformen in ihren Einrichtungen wiederholt ein (u.a.: Zander 2007, S. 1355/56 und 1363).

  5. 5.

    Das Werk enthält die Doktorarbeit Steiners, erweitert um eine Vorrede und eine Schlussbetrachtung. Die 1891 an der Universität in Rostock verteidigte Dissertation hatte den Titel „Die Grundlagen der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichtes Wissenschaftslehre. Prolegomena zur Verständigung des philosophischen Bewußtseins mit sich selbst.“

  6. 6.

    Den Begriff „Symptomatologie“ in Bezug auf Geschichtsbetrachtung wendet R. Steiner ab 1916, erstmals wohl in einem Vortrag am 18. November 1916 in Dornach an, wo er seine Geschichtsbetrachtung viermal mit dem Adjektiv „symptomatisch“ kennzeichnet (Steiner 2002, S. 125). In einem weiteren Vortrag am 13. Januar 1917 analysiert er die damals vorherrschende Geschichtsschreibung als Aktenkonstrukt, spricht ihr, ähnlich wie hundert Jahre vor ihm Wilhelm von Humboldt, den Lebensbezug ab und stellt ihr eine symptomatologische Betrachtung der Geschichte gegenüber (Steiner 1983a, S. 104-106). Im Oktober und November 1918, also in einer grundlegenden Umbruchszeit, hält er in Dornach 9 Vorträge zur Geschichtsbetrachtung, in denen Symptomatologie als Methode skizziert und an Beispielen erläutert wird. Sie wurden erstmals 1942 publiziert unter dem Titel: Geschichtliche Symptomatologie. Neun Vorträge gehalten in Dornach vom 18. Oktober bis 3. November 1918 (Steiner 1982b).

  7. 7.

    Die Anknüpfung an den Idealismus innerhalb der eigentlich indisch orientierten Theosophischen Gesellschaft wird u.a. auf dem von Steiner vorbereiteten Kongress in München 1907 deutlich, wo vor die 600 internationalen Delegierten auf dem Podium des Versammlungssaales Büsten von Fichte, Schelling und Hegel platziert wurden (vgl. Husemann und Tautz 1977, S. 50).

  8. 8.

    Lindenberg stellt Steiners Sonderstellung innerhalb der Theosophischen Gesellschaft schon ab 1904 fest und führt in diesem Zusammenhang eine briefliche Äußerung der Präsidentin der Gesellschaft Annie Besant vom 7. Juni 1907 an, die Steiner Unkenntnis des indischen esoterischen Weges, stattdessen aber hohe Lehrbefähigung in Anknüpfung an die christlichrosenkreuzerische Esoterik bescheinigt (Lindenberg 1988, S. 260).

  9. 9.

    Rudolf Steiner in einem Vortrag am 26.10.1917: „Denn durch nichts wird sich die Menschheit mehr in den Niedergang hineinbringen, als wenn sich die Rassen-, Volks- und Blutideale fortpflanzen“ (Steiner 1999, S. 220).

  10. 10.

    Häufig auch: „allgemein menschlich“ .

  11. 11.

    Mit diesen Adjektiven schließt Rudolf Steiner an den im Sinne des Idealismus (u.a. Herder, Goethe, Schiller) gebrauchten Begriff der Menschheit an, der bei Steiner in seiner Gesamtausgabe auf 15.377 Seiten auftaucht. Mit dem Attribut „allgemeinmenschlich“ oder „allgemein menschlich“ wird verwiesen auf das überpersönlich Menschliche im Sinne des zu erstrebenden Ideals, mit „menschheitlich“ die Haltung, die ebenfalls im Sinne des Idealismus auf die gesamte Menschheit in ihrer Idealität verweist. Diese teleologische Konnotation dient dazu, Haltungen, Ideen und Forderungen sowohl über enge Zeitgebundenheit als auch aus subjektive bzw. nationale oder kulturelle Gebundenheit zu heben. In ihr soll sich also der Anspruch der Allgemeingültigkeit manifestieren.

  12. 12.

    Ausführlicher zu Steiners Position bezüglich Rassismus und Nationalismus: Bader und Ravagli (2002).

  13. 13.

    Mit dem Begriff „Funktionskreis“ gliedert Stefan Leber Steiners Idee der Dreigliederung in den auf Max Weber aufbauenden soziologischen Diskurs ein (Leber 1991, S. 16-20; sowie ausführlicher 1982).

  14. 14.

    Ausführliche Darstellung in: Schmelzer (1991).

  15. 15.

    Zum Zusammenhang zwischen der anthropologischen und soziologischen Begründung der Dreigliederungsidee und auch einer Charakterisierung der drei Felder: Leber (1991, S. 24f.).

  16. 16.

    Die Initiative zur Schulgründung ging vom damaligen Direktor der Waldorf-Astoria Emil Molt aus. Das Betriebsratstreffen fand am 23. April 1919 statt, am 13. Mai sprach Kultusminister Baruch Heymann (SPD) die Genehmigung für die private Einheitsschule aus.

  17. 17.

    Vgl. die Aufzeichnungen von E. A. Karl Stockmeyer zu seiner Unterredung mit Rudolf Steiner, Emil Molt, Herbert Hahn am 25. April 1919 (Molt 1972, Anhang 10, S. 256) sowie Gögelein (2007, S. 214).

  18. 18.

    Auf Parallelen und Unterschiede zu Kerschensteiner wird auch in der Darstellung von Leber (1992, S. 37) verwiesen. Zander geht auf die ambivalente Diskussion der Zuordnung der Waldorfpädagogik zur Reformschulbewegung in einem eigenen Kapitel ein, sieht trotz Parallelen und dem allen Reformschulansätzen zugrunde liegenden Kulturskeptizismus Gemeinsamkeiten, kommt aber dennoch zum Schluss, dass dieser Kontext für die Gründung der Waldorfschule keine Rolle spielte, wobei er wiederholt darauf hinweist, dass zu den impliziten Einflüssen keine gesicherten Erkenntnisse vorlägen (Zander 2007, S. 1383-1390, besonders S. 1385 und 1388). Diese Einschätzung findet sich auch bei Götte (2006, S. 153). Er geht in seiner Darstellung hingegen auf die Gemeinsamkeiten und Differenzen zu Herbart ein (Götte 2006, S. 104f. und 111). Zander (2007, S. 1390-1393) weist darauf hin, dass bei Herbart die Anknüpfung von historischen „Kulturstufen“ an den altersgemäßen Unterricht auftritt, Gedanken, die in Spielart auch in der Waldorfpädagogik auftreten und für die Konzeption des Geschichtsunterrichts an anderer Stelle dieser Arbeit zu diskutieren sind.

  19. 19.

    1919 begann die Schule mit 256 Schülern, für die 191 Kinder von Werksangehörigen bezahlte die Firma. Im Jahr 1925 besuchten bereits 897 Schüler die Schule, wobei der Anteil von Werkskindern rückläufig war, aber bis 1935 nachgewiesen ist. Zahlen aus: Esterl (2006, S. 70) und Leber (1992, S. 20).

  20. 20.

    Tautz (1995, S. 46) verweist in seiner Beschreibung der Aktivitäten von Emil Molt als Urspung seiner Bestrebung, eine Schule mit neuem Konzept zu begründen, auf ein Gespräch, das dieser Mitte November 1918 geführt habe.

  21. 21.

    Seine lebenslangen Studien zu diesem Thema schlugen sich nieder in seinem mehrbändigen Werk: „Vom Genius Europas. Begegnung mit zwölf Ländern, Völkern, Sprachen“ (Hahn 1992).

  22. 22.

    Dazu auch die beiden autobiographischen Werke: Hahn (1990) und Hahn (1969).

  23. 23.

    Zu Steins Beiträgen zum Waldorflehrplan: Zech (2012, S. 166-169).

  24. 24.

    Neben Stockmeyer hatte unter den zwölf Gründungslehrern nur noch Hannah Lang eine staatliche Lehrerausbildung durchlaufen. Sie war auch die einzige, die erst 1919 durch den Vorbereitungskurs für die Gründungslehrer mit Steiners Anthroposophie bekannt wurde.

  25. 25.

    Zur Struktur des zwölftägigen Intensivkurses, der ab 21.08.1919 in Stuttgart stattfand, vgl. Zech (2012, S. 87f.). Die Kurse Steiners gelten bis heute als Grundlegung der Waldorfpädagogik. Sie sind publiziert unter: Steiner (1992), (1974b) und (1984).

  26. 26.

    Zum spezifischen Lehrplanverständnis der Waldorfschulen: Zech (2012, S. 119-132).

  27. 27.

    Zur Begründung des Begriffs Orientierungsprogramm bzw. Orientierungslehrplans zur Charakterisierung des Waldorflehrplans vgl. Zech (2012, S. 119-132).

  28. 28.

    Die Funktion eines Waldorflehrplans erfüllen derzeit: Richter (2010), Götte et al. (2009).

  29. 29.

    Ersatzschulen dürfen in ihrer Qualität wegen der substanziellen Garantie von Schulbildung nicht hinter den staatlichen Regelschulen zurückstehen. Für die freien Schulen gilt hier gegenüber den staatlichen Behörden, die ja in Doppelfunktion einerseits Hauptbetreiber von Schulbildung sind und andererseits die Schulaufsicht durchführen, Autonomie dadurch zu wahren, dass die Gleichwertigkeit der freien Schulen nicht mit deren Gleichartig mit den staatlichen Regelschulen belegt wird.

  30. 30.

    Trotz seiner Bejahung von Steiners Dreigliederungsidee verlangte der Rückzug aus der Schulleitung von dem unternehmerischen Gründer und großzügigen Geldgeber Emil Molt eine harte Einsicht, galt es doch seine Funktion als Geldgeber gegenüber der Selbstverwaltung durch die Lehrer abzugrenzen und damit einen Emanzipationsprozess der eigenen Gründung in Richtung Autonomie zuzulassen (vgl. Molt 1972, S. 208f.).

  31. 31.

    Götte (2006, S. 587) verweist zu Recht darauf, dass die Bundesrepublik aber trotz der in GG Art. 7 garantierten Rahmenbedingungen weiterhin eine Politik verfolgte, die das Gründen und Betreiben freier Schulen restriktiv begrenzte. An anderer Stelle (z.B. S. 608-612) analysiert er, wie in zahlreichen Rechtssprechungsakten die finanzielle Ausstattung für ihre Existenz von verschiedenen Waldorfschulen erstritten wurde.

  32. 32.

    Wie dieses Anknüpfen an die Ursprungsideen in nationalen und internationalen Tagungen gepflegt wurde, wird deutlich in Tautz (1995, S. 75-88).

  33. 33.

    Alle Zahlen wurden einer Statistik des Bundes der Freien Waldorfschulen entnommen, die dem Verfasser im Juni 2009 in elektronischer Form zur Verfügung gestellt wurde.

  34. 34.

    Zur Diskussion um Schulvielfalt, Schulautonomie und Realisierung von Waldorfschule nach 1945: Leber (1991, S. 50-55); sowie Leber (2001, S. 38-62).

  35. 35.

    Hiller macht in seinem Abriss der Nachkriegsgeschichte der Waldorfschulen darauf aufmerksam, wie in der Phase ab 1970 die sozialpolitischen Motive, die in den Dreigliederungsideen Steiners zum Ausdruck kommen, an Bedeutung gegenüber den anthropologischerkenntnistheoretischen Begründungen der Waldorfpädagogik zunehmen (Hiller 2007).

  36. 36.

    Beide Autoren weisen aber auch darauf hin, dass die Bezuschussungssituation von den Waldorfschulen selbst als unzureichend und von falschen Voraussetzungen ausgehend gesehen wird.

  37. 37.

    Es ist eine Frage der Differenzierung, ob neben der Weimarer Republik, dem NS-Staat und der Bundesrepublik die DDR in diesem Zusammenhang angeführt werden sollte, weil die in der sowjetischen Besatzungszone ihren 1945 wiederaufgenommenen Betrieb schon nach wenigen Monaten wieder einstellen musste, also in der DDR Waldorfpädagogik bestenfalls im Untergrund, dort aber nie institutionell existierte. Erst 1989 kam es noch vor dem Beitritt der DDR Länder zum Geltungsbereich der Bundesrepublik zu Gründungsinitiativen. Insofern hier zwei Gesellschaftssysteme fusioniert wurden, könnte die Bundesrepublik nach 1989/90 als eigenständiges politisches Gebilde angesehen werden.

  38. 38.

    Der Bund der Freien Waldorfschulen (2012) nennt: Pädagogische Sektion am Goetheanum; Intenationale Konferenz - Haager Kreis; Die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.; European Council of Steiner Waldorf Education (ECSWE); Vereinigung der Waldorfkindergärten; European Forum for Freedom in Education (EFFE); European Council of National Associations of Independent Schools (ECNAIS). Er unterstützt außerdem: Internationale Assoziation für Waldorfpädagogik in Mittel- und Osteuropa und weiter östlichen Ländern e.V. (IAO), vgl. http://www.waldorfschule.de/organisation/internationale-zusammenarbeit (Zuletzt geprüft: 04.10.2012).

  39. 39.

    Die Erklärung wurde vom Sprecherkreis des Elternrats im Bund der Freien Waldorfschulen, vom Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen und vom Sprecherkreis der Waldorfschülervertretung erarbeitet.

  40. 40.

    Vgl. http://www.waldorfschule.de/organisation/bund-der-freien-waldorfschulen (Zuletzt geprüft: 04.10.2012).

  41. 41.

    Die Freie Waldorfschule Böblingen sowie die Rudolf Steiner Schule Loheland (Fulda) sind Mitglieder in „Blick über den Zaun“, einem Verbund reformpädagogisch engagierter Schulen, der sich in die öffentliche Diskussion über Standards und Schulqualität einschalten möchte (vgl. www.BlickUeberDenZaun.de).

  42. 42.

    Hieran beteiligen sich bislang die Waldorfschulen in Bielefeld, Ottersberg, Potsdam und Schwäbisch Gmünd. Die Idee von „Schule ohne Rassismus“ wurde anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von SchülerInnen und JugendarbeiterInnen in Belgien entwickelt. Sie wollten auf diese Weise aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus eintreten. Das Projekt war so erfolgreich, dass es 1992 als „School Zonder Racisme“ in den Niederlanden eingeführt wurde. 1995 führte der Verein AktionCourage e. V. das Projekt, initiiert durch das damalige Vorstandsmitglied Ralf-Erik Posselt, in Deutschland ein. Von hier aus sprang die Idee zuerst nach Österreich über und danach nach Spanien. Europaweit tragen mittlerweile mehr als 600 Schulen den Titel „SOR-SMC“, davon über 500 in Deutschland (Stand: Dezember 2008). Seit Anfang 2000 ist Sanem Kleff als Vorstandsmitglied bei AktionCourage e. V. Leiterin des Bundesprojektes. Die danach erfolgte Erweiterung des Titels in „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ soll die gesamte Bandbreite der Diskriminierungen, die es zu überwinden gilt, verdeutlichen und die aktive Rolle der Beteiligten stärker hervorheben (vgl. http://www.schule-ohne-rassismus.org, Zuletzt geprüft: 04.10.2012).

  43. 43.

    Vgl. http://www.freunde-waldorf.de/?id=1296 (Zuletzt geprüft: 05.10.2012).

  44. 44.

    Zahlenmaterial Bund der Freien Waldorfschulen und Freunde der Erziehungskunst R. Steiners e.V.

  45. 45.

    Diese ist nicht zu verwechseln mit der ersten bislang sehr erfolgreich arbeitenden staatlichen Waldorfschule in Dnepropetrowsk.

  46. 46.

    Vor drei Jahren entschied sich der ukrainische Staat die unter der Vorgängerregierung angesetzte Angleichung des ukrainischen Schulsystems an den europäischen Standard einer zwölfjährigen Schule zurückzunehmen und zum russischen Modell einer nominell elfjährigen, real zehnjährigen Schulzeit zurückzukehren.

  47. 47.

    Hier wurde ein mehrjähriges Projekt zur Akkreditierung eines Waldorflehrplans in der Ukraine am 21. September 2012 für die Klassen 1-11(12) abgeschlossen und damit eine der im gesamtukrainischen Experiment Die Entwicklung der Waldorfpädagogik in der Ukraine vereinbarten Zielsetzungen erfüllt. Für die Klassen 1-4 konnte der staatlich genehmigte Lehrplan 2008, für die Klassen 5-9 2010 genehmigt und publiziert werden. Nach der gerade erfolgten Präsentation der Oberstufen-Lehrpläne wird nun die Erarbeitung der Lehrpläne für die Kindergärten in Angriff genommen. Auf diese Weise wird für die Waldorfschulen der Rechtsrahmen für ihre pädagogische Eigenständigkeit und damit ein wenngleich eingeschränkter teilautonomer Bereich geschaffen.

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Zech, M. (2013). Die Gründungsidee der Waldorfschulen und das Problem der Schul- bzw. Lehrerautonomie im internationalen Kontext. In: Barz, H. (eds) Unterrichten an Waldorfschulen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00551-1_2

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