Zusammenfassung
Elfriede Steffan und Tzvetina Arsova Netzelmann beschreiben in ihrem Artikel „Aufsuchende Soziale Arbeit im Feld gesundheitlicher Angebote für Sexarbeiter_innen“, welche wesentlichen Veränderungen durch die Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Jahr 2001 in der Inanspruchnahme gesundheitlicher Angebote von Sexarbeiter_innen sichtbar wurden. Sie geben einen kurzen Rückblick über die Entwicklung der Aufgabenfelder der Gesundheitsämter und Fachberatungsstellen, welche seit den 80er Jahren über vielfältige Erfahrungen in dem Bereich Prostitution verfügen. Kritisch muss jedoch angemerkt werden, dass die STI- und HIV-Beratungen bzw. das ärztliche Angebot durch die Gesetzesänderung rapide reduziert wurde und nur noch in wenigen Städten aufsuchende Arbeit der Gesundheitsämter angeboten wird.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Zitiert nach Steffan et al. (2003, S. 3).
- 2.
STD für Sexually Transmitted Diseases. Im Gesetz benannt: Gonorrhöe, Syphilis, Venerische Lymphknotenentzündung und Ulcus molle.
- 3.
STI: Sexually transmittable Infections.
- 4.
Hier ist die Frage, ob es wirklich richtig ist, dass Polizei, Ordnungsämter und Steuerbehörden jederzeit in Bordellen und Klubs aus- und eingehen können, während soziale und gesundheitliche Einrichtungen „Klinken“ putzen müssen. Es gibt hier unterschiedliche Auffassungen, ich bin jedoch der Meinung, dass hier eine Kooperation mit gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen verpflichtend gemacht werden sollte.
- 5.
Insbesondere die AIDS-Hilfen entwickeln Testangebote, die vor Ort durchgeführt werden.
Literatur
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (2015). PQD Case Studies – Quality action: Improving HIV prevention in Europe. http://qualityaction.eu/wordpress/wp-content/uploads/2014/02/PQD-Case-Studies-FINAL.pdf. Zugegriffen: 29. Jan. 2015.
Gusy, B., Krauß, G. M., Schrott, G., & Heckmann, W. (1994). Aufsuchende Sozialarbeit in der Aids-Prävention – Das Streetworker-Modell (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Gesundheit Bd. 21). Baden-Baden.
Howe, C. (2011). Nachbarschaften und Straßen-Prostitution – Konfliktlinien und Lösungsansätze im Raum rund um die Kurfürstenstraße in Berlin. Im Auftrag des Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg, unter Mitarbeit von Milena Sunnus. Berlin.
Krisch, R., & Stoik, C. (2011). Soziale Arbeit im öffentlichen Raum – Ein Glossar zur ressortübergreifenden Rollen- und Begriffsklärung in Wien. Verfügbar unter http://www.sozialraum.de/soziale-arbeit-im-oeffentlichen-raum-glossar.php. Zugegriffen: 8. Feb. 2015.
Leopold, B., Elfriede, S., & Nikola, P. (1994). In Dokumentation zur rechtlichen und sozialen Situation von Prostituierten in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Schriftenreihe Bd. 143). Stuttgart: Kohlhammer.
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA). (2014). Der Runde Tisch Prostitution Nordrhein-Westfalen – Abschlussbericht. Bd. 148. http://www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/emanzipation/frauen/RTP_Abschlussbericht.pdf. Zugegriffen: 8. Feb. 2015.
Robert-Koch-Institut (RKI). (Hrsg.). (2012). Befragung zum STI/HIV-Angebot und zur Datenerhebung in Gesundheitsämtern, 2012. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/S/STI/Befragung_Abschlussbericht.pdf?__blob=publicationFile. Zugegriffen: 8. Feb. 2015.
Rogers, C. R. (1951/1991). Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie. Frankfurt a. M.: Fischer. (Orig. ersch.: 1951 Client–centered therapy. Its current practice, implications, and theory. Boston: Houghton Mifflin.).
Schmid, P., & Keil, W. (2001). Zur Geschichte und Entwicklung des Personzentrierten Ansatzes. In P. Frenzel, W. Keil, P. Schmid, & N. Stölzl (Hrsg.), Klienten-/Personzentrierte Psychotherapie. Kontexte, Konzepte, Konkretisierungen (Bibliothek Psychotherapie, Bd. 8, S. 15–32). Wien: Facultas.
Stiftung SPI (Hrsg.). (2009). Infoblatt Nr. 1 Schweigepflicht Anzeigepflicht Zeugnisverweigerungsrecht. www.stiftung-spi.de/download/sozraum/infoblatt_01.pdf. Zugegriffen: 31. Jan. 2015.
Steffan, E., & Arsova Netzelmann, T. (2012). Erstellung einer Konzeption für psychosoziale Unterstützung und gesundheitliche Betreuung von Sexarbeiter/innen in konflikthaften Straßenstrichbereichen, Assessment der Situation der Straßenprostitution im Kölner Süden nach Einführung der Sperrgebietserweiterung am 1.5.2011. Abschlussbericht im Auftrag und gefördert von der Stadt Köln.
Steffan, E., Rademacher, M., & Kraus, M. F. (2003). Gesundheitsämter im Wandel. Forschungsbericht 296, Sozialforschung. Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS). Berlin.
World Health Organization. (Hrsg.). (2002). SEX-RAR guide: the rapid assessment and response guide on psychoactive substance use and sexual risk behaviour. http://www.who.int/mental_health/media/en/686.pdf?ua=1. Zugegriffen: 16. Feb. 2015.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Steffan, E., Netzelmann, T. (2015). Aufsuchende Soziale Arbeit im Feld gesundheitlicher Angebote für Sexarbeiter_innen. In: Albert, M., Wege, J. (eds) Soziale Arbeit und Prostitution. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00545-0_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-00545-0_6
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-00544-3
Online ISBN: 978-3-658-00545-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)