Zusammenfassung
Gunther Graßhoff, Laura Paul und Stéphanie-Aline Yeshurun arbeiten in ihrem Beitrag heraus, inwiefern Adressat/-innen und Nutzer/-innen als kollektive Akteure und Akteurinnen eine „Bedrohung“ für die Profession Sozialer Arbeit darstellen können. Der Blick auf „Bedrohungen der Profession“ wird in diesem Zusammenhang zugleich verstanden als eine Perspektive, die sich mit handlungsfähigen und widerständigen Subjekten befasst. Anhand von empirischen Daten, die im Rahmen des DFG-Projektes „Adressat_innen der Jugendhilfe“ generiert wurden, wird argumentiert, dass die Widerständigkeit von Nutzerinnen und Nutzern eine „Bedrohung“ sowohl auf einer formalen, als auch auf einer raumzeitlichen sowie einer sozialen Ebene darstellt.
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Notes
- 1.
Anm.: Hiermit soll jedoch nicht der Anschein erweckt werden, als würden die in diesem Rahmen zur Sprache gebrachten Beschwerden stets ignoriert oder unbearbeitet bleiben. Vielmehr soll deutlich gemacht werden, dass diese Beschwerden ihr „bedrohendes“ Potential verlieren, unabhängig davon, welcher Form der Bearbeitung sie tatsächlich unterzogen werden.
- 2.
Das Forschungsprojekt wird von der DFG mit dem Titel „Adressat/-innen der Jugendhilfe“ von 7/2011 bis 6/2014 gefördert und von Laura Paul und Stéphanie-Aline Yeshurun als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen durchgeführt und von Gunther Graßhoff und Prof. Cornelia Schweppe geleitet.
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Graßhoff, G., Paul, L., Yeshurun, SA. (2015). Adressat/-innen und Nutzer/-innen als Bedrohung der sozialpädagogischen Profession. In: Becker Lenz, R., Busse, S., Ehlert, G., Müller-Hermann, S. (eds) Bedrohte Professionalität. Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, vol 3. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00352-4_14
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