Zusammenfassung
Katrin Heuer, Kathleen Paul und Andreas Hanses berichten aus dem DFG-Projekt ‚Konstruktionen des Sterbens. Analyse biographischer und professioneller Perspektiven im Dienstleistungskontext‘. Beide verfolgen die Frage, auf welche Sinnlogiken Professionelle in ihrer Arbeit mit Sterbenden rekurrieren. Anhand von Auszügen aus Interviews mit Professionellen werden unterschiedliche Konstruktionslogiken aufgezeigt. In diesem Zusammenhang werden ebenfalls der Einfluss institutioneller Rahmungen auf professionelle Handlungskonstruktionen erörtert und Überlegungen zur Bedeutung der Institutionen für die Konstruktion des Sterbens formuliert.
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Notes
- 1.
Das Forschungsprojekt ‚Konstruktionen des Sterbens. Analyse biographischer und professioneller Perspektiven im Dienstleistungskontext‘ unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hanses und unter Mitarbeit der beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dipl.-Päd. Kathleen Paul und Dipl.-Soz. Katrin Heuer wird von August 2010 bis Juli 2013 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Technischen Universität Dresden gefördert. Die Studie konzentriert sich auf den Raum Sachsen. Besonderer Dank für die sehr produktive Zusammenarbeit gilt den beiden studentischen Hilfskräften Lisa Janotta und Alexander Wedel.
- 2.
An dieser Stelle sei den teilnehmenden Krankenhäusern und den ambulanten sowie stationären Hospizen ausdrücklich für ihre Unterstützung sowie den Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern für ihre Offenheit und Bereitschaft zum Erzählen gedankt.
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Für die theoretischen Konzepte von Alltagszeit und Lebenszeit vgl. Alheit 1988.
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Heuer, K., Paul, K., Hanses, A. (2015). Professionalitätskonstruktionen in der Arbeit mit sterbenden Menschen. In: Becker Lenz, R., Busse, S., Ehlert, G., Müller-Hermann, S. (eds) Bedrohte Professionalität. Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, vol 3. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00352-4_12
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