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Anerkennungstheorie als Neuansatz der Kritischen Theorie

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Book cover Kritische Theorie und Kapitalismus
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Zusammenfassung

Die jüngere Kritische Theorie verbindet Jürgen Habermas Kommunikationstheorie mit Fragmenten der älteren Kritischen Theorie. Im Zentrum der Diskussion steht seit einigen Jahren Axel Honneths Konzeptionierung der Anerkennungstheorie. Axel Honneth gelangt zu seinem Theorievorschlag in mehreren Schritten: über die Auseinandersetzung mit den frühen Texten Kritischer Theorie, die Beschäftigung mit Jürgen Habermas kommunikationstheoretischen Paradigma und Michel Foucaults historischen Schriften (vgl. Honneth 1989, S. 196–225 und 307–332).

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Kapitel 1.3.3. Zur Einordnung der Anerkennungstheorie in die Theorietradition der Kritischen Theorie finden sich hier einige Vorschläge.

  2. 2.

    Vgl. Honneth 1994, 2002, 2005, 2007 und 2011a. In der ersten Phase der Ausarbeitung der Anerkennungstheorie bezieht sich Axel Honneth auf Georg Wilhelm Friedrich Hegel und George Herbert Mead. Später beschäftigt er sich mit weiteren soziologischen und psychologischen Theoriekonzeptionen. Die in diesem Buch im Vordergrund stehende Soziologie zeigt sich im Anschluss an die Arbeiten Émile Durkheims, Talcott Parsons, George Simmels und Max Webers. An dieser Aufzählung fällt sofort auf, dass bei Axel Honneth klassische Konzeptionen der Soziologie im Vordergrund stehen. Aktuellere Theorieentwürfe bezieht er nicht in vergleichbarer Weise ein. Es muss darauf hingewiesen werden, dass Axel Honneths neueste Schrift „Das Recht der Freiheit“ (2011b) hier eine vorsichtige Korrektur vornimmt.

  3. 3.

    Vgl. Abels 2010; Berger et al. 1975; Erikson 1974; Goffman 1998; de Levita 2002; Mead 1973. In diesen Schriften wird aus unterschiedlichem Blickwinkel auf die soziologische Bedeutung von Identität eingegangen.

  4. 4.

    Vgl. Mead 1973, S. 184–246. George Herbert Mead bestimmt hier die Voraussetzungen und Grenzen von Identität.

  5. 5.

    Vgl. Honneth 2011b, S. 14–31. Dieser Frage wendet sich Axel Honneth in seinem Werk „Das Recht der Freiheit“ als Verbindung der Gerechtigkeitstheorie als Gesellschaftsanalyse zu.

  6. 6.

    Vgl. Honneth 1994, S. 13–19. Honneth geht davon aus, dass der Kampf um Selbsterhaltung erst ab dem Zeitpunkt zum Gegenstand der Theorie wird, an den die bisherigen Rechtfertigungsmodelle der älteren Politiklehre an Überzeugungskraft verlieren. Als Beispiele nennt er das klassische Politikverständnis von Aristoteles und den christlichen Naturrechtsbegriff. Beide konnten auf die neuzeitlichen Herausforderungen keine angemessene Antwort mehr geben.

  7. 7.

    Vgl. Giegel/Rosa 2000; Habermas 1985b; Klein 2007; Pettenkofer 2006; Silver 2005. In diesen Schriften werden differenzierte Vorschläge zur soziologischen Bedeutung von sozialen Bewegungen unterbreitet.

  8. 8.

    Vgl. Blickle 2003; Buchanan 1984; Fromm 1976; Mill/Grabowski 1973; Rapp 2003. Aufschlussreiche Grundlagen finden sich in diesen Schriften. Zur differenzierten Verwendung des Freiheitsbegriffs ist auf die damit verbundenen Erkenntnisinteressen hinzuweisen.

  9. 9.

    Vgl. Abels 1998; Blumer 1986; Joas 1988; Mead 1973. Hier wird auf die Bedeutung von Interaktion zur Steuerung des eigenen Handels näher eingegangen.

  10. 10.

    Vgl. Popper 2002; Schütz 1981. In diesen Schriften wird auf weitere Einflüsse zur Intersubjektivierung Bezug genommen, die auf die „Phänomenologische Soziologie“ und den „Kritischen Rationalismus“ zurückzuführen sind.

  11. 11.

    Vgl. hierzu Mead 1973, Teil III. Neben Georg Wilhelm Friedrich Hegel greift Axel Honneth hier auf George Herbert Meads Intersubjektivitätstheorie zurück und verbindet sie mit seinem Verständnis von Interaktionsbeziehungen. Neben anderen Beispielen zeigt sich auch hier eine interessante Interpretation der soziologischen Klassiker.

  12. 12.

    Vgl. Abels 2009, S. 40–44. Heinz Abels nimmt hier zu den Perspektiven der Kommunikation und der generalisierten Erwartung der Individuen Stellung.

  13. 13.

    Vgl. Honneth 2001, S. 102–127. In dieser Schrift wird eine Einordnung der konzeptionellen Probleme des Hegelschen Ansatzes genauer vorgestellt.

  14. 14.

    Vgl. Mead 1973, S. 244–266. George Herbert Mead begründet in diesem Teil sein ausgearbeitetes Modell einer funktionalen Arbeitsteilung.

  15. 15.

    Vgl. Dornes 2005; 2008; Schützeichel 2008, S. 82–96. Beide Schriften gehen mit differenzierten Interessen auf Bedeutung und Grenzziehung von emotionalen Bindungen näher ein.

  16. 16.

    Vgl. Habermas 1998a, Kap. III; Luhmann 1995a. Beide Autoren wenden sich hier der soziologischen Bedeutung von Rechtsprinzipien zu.

  17. 17.

    Vgl. Honneth 1994, S. 196–210; Fraser/Honneth 2003, S. 174–175. Nähere Informationen zum dritten Anerkennungsbereich finden sich in den beiden angegebenen Büchern.

  18. 18.

    Vgl. Beck 1986; Friedrichs 1998; Kron 2000; Schroer 2001. Die neueren Arbeiten zur soziologischen Individualisierungstheorie verweisen auf differenzierte Individualisierungsprozesse in der Moderne.

  19. 19.

    Vgl. Honneth 1994, S. 199–208. Pierre Bourdieu, Georg Simmel und Max Weber weisen in unterschiedlicher Form darauf hin, dass Ehre, Ansehen, Prestige und Würde als Kriterien von sozialer Wertschätzung in modernen Gesellschaften anerkannt werden. Es findet zunehmend ein symbolischer Kampf von verschiedenen Sozialgruppen um die wertbezogenen Klassifikationssysteme der Gesellschaft statt.

  20. 20.

    Vgl. Simmel 1989, S. 446–481. Georg Simmel diskutiert hier die Beziehung zwischen Geldwirtschaft und Individuum.

  21. 21.

    Vgl. Brunkhorst 2008; Durkheim 1977; Hondrich/Koch-Arzberger 1994; Iben 1999. In diesen Schriften wird näher auf eine soziologisch relevante Verwendung von Solidarität eingegangen.

  22. 22.

    Vgl. Reemtsma 2009, S. 42–64; Sutterlüty 2004, S. 101–115. Jan Philipp Reemtsma begründet in diesem Text die sozialtheoretische Bedeutung der körperlichen Gewalt. Ferdinand Sutterlüty verweist weiterhin auf die Bedeutung der Gewalt und auf damit im Zusammenhang stehende Fragen der Rationalität von Gewalt.

  23. 23.

    Vgl. Voswinkel 2007, S. 59–76. Stephan Voswinkel bezieht sich in dieser Schrift auf die Leistungsfrage innerhalb der Erwerbsarbeit.

  24. 24.

    Vgl. Dux 2008; Forst 2007; Habermas 1998a; Luhmann 1995a. Alle diese Schriften gehen auf die soziale Bedeutung der Gerechtigkeit und auf einzelne Fragen ihrer Prinzipien ein.

  25. 25.

    Vgl. Berger/Luckmann 1998; Schützeichel 2007. In beiden Büchern wird auf die Bedeutung und Verwendung der vorhandenen Wissensbestände explizit eingegangen.

  26. 26.

    Vgl. Fraser/Honneth 2003, S. 216–217. Unter einer Fortschrittskonzeption versteht Axel Honneth eine zielgerichtete Entwicklung innerhalb der moralischen Verfassung von Gesellschaften. Grundlage sind aber keineswegs kurzfristige Verbesserungen von Lebenslagen, sondern eine nachhaltige Aufwertung des moralischen Niveaus der Sozialintegration.

  27. 27.

    Vgl. Farzin 2006; Münch 2009; Stichweh/Windolf 2009. In diesen Schriften wird in differenzierter Form auf die soziologische Bedeutung und Reichweite von Inklusion näher eingegangen.

  28. 28.

    Vgl. Beetz 2009, S. 248–267; Luckmann 1998; Luhmann 2008; Stehr 2007. In diesen Schriften wird zumindest implizit auf die Bedeutung der Moral in der Soziologie hingewiesen.

  29. 29.

    Vgl. Dörre 2002; Klein/Schmalz-Bruns 1997; Pettenkofer 2010. In diesen Schriften wird aus unterschiedlichen Perspektiven auf bürgerschaftliche Partizipation eingegangen und deren Bedeutung herausgearbeitet.

  30. 30.

    Vgl. Abels 2009, S. 112–114; Berger/Pullberg 1965. In diesen beiden Schriften wird auf die Gefahr der Verdinglichung näher eingegangen.

  31. 31.

    Vgl. Marx 1968, S. 85–98. Der besondere Charakter der Ware versteht Karl Marx als Fetischcharakter der Ware: „Das Geheimnisvolle der Warenform besteht also einfach darin, daß sie den Menschen die gesellschaftlichen Charaktere ihrer eigenen Arbeit als gegenständliche Charaktere der Arbeitsprodukte selbst, als gesellschaftliche Natureigenschaften dieser Dinge zurückspiegeln, daher auch das gesellschaftliche Verhältnis der Produzenten zur Gesamtarbeit als ein außer ihnen existierendes gesellschaftliches Verhältnis von Gegenständen“ (S. 86). An diese Analyse knüpft die Kritische Theorie an, indem sie in der Abkopplung des gesellschaftlichen Seins von den ökonomischen Verhältnissen der Produktion eine unzulässige Verzerrung erkennt. Aufgrund dieser Verzerrung werden Produkte, Arbeitskraft und Menschen ausschließlich unter den Kriterien der Warenproduktion und des Tauschcharakters begriffen.

  32. 32.

    Vgl. Maiwald 2009; Illouz 2005; Voswinkel/Kocyba 2005. In diesen Schriften wird auf Fragestellungen der Verdinglichung im Zusammenhang mit dem Warencharakter näher eingegangen.

  33. 33.

    Vgl. Honneth 2005, S. 53–54. Axel Honneth weist auf die bisher noch nicht vollständig umfassende Begründung selbst hin. Grundsätzlich bezieht er sich darauf, dass das Anerkennen dem Erkennen vorausgeht. Eine weitgehend akzeptable Begründung kann Axel Honneth aber nur für den individuellen Bildungsprozess angeben und nicht für soziale Gruppen oder gesellschaftliche Fragestellungen. Aus diesem Grund ist Axel Honneths zugrunde gelegte These bisher nur zum Teil zu verifizieren.

  34. 34.

    Vgl. Lucács 1988, S. 287–331. Georg Lucács verweist zum besseren Verständnis auf den Zusammenhangs zwischen Verdinglichung und Objektivierung.

  35. 35.

    Vgl. Kuhlmann 2004, S. 143–153. Andreas Kuhlmann beschreibt hier, welche anerkennungstheoretischen Wirkungen Begabungstests bei Menschen haben können.

  36. 36.

    Vgl. zum Begriff der sozialen Pathologien die Ausführungen in Kapitel 1.3.1 und 2.3.2.

  37. 37.

    Vgl. zur Auseinandersetzung um die Reichweite von Axel Honneths Theorieprogramm insbesondere Kapitel 1, 2 und 9. Weiterhin ist für diese Fragestellung Fraser/Honneth 2003, Forst et al. 2009, Schmidt am Busch/Zurn 2009 von besonderer Bedeutung.

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Ludwig, C. (2013). Anerkennungstheorie als Neuansatz der Kritischen Theorie. In: Kritische Theorie und Kapitalismus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00209-1_9

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