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Zeitarbeit in Deutschland

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Zusammenfassung

Auch wenn es bisweilen so scheinen mag: Zeitarbeit ist keinesfalls neu. Das Gesetz zur Arbeitnehmerüberlassung (AÜG) wurde bereits 1972 verabschiedet. Viele Jahre führte Zeitarbeit auf Grund strikter Reglementierungen gesamtwirtschaftlich ein Schattendasein. Erst mit sukzessiven Lockerungen insbesondere des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) gewinnt Zeitarbeit immer mehr an Bedeutung. Die Zahl der Beschäftigten nimmt im Vergleich zu anderen Branchen überproportional zu, auch die Einbrüche durch die Wirtschaftskrise 2008 sind überwunden.

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Notes

  1. 1.

    Der Begriff „verleihen“ wird in der Zeitarbeit zwar gebraucht, soll hier jedoch vermieden werden. Vorgezogen werden die Begriffe „überlassen“ und „vermitteln“.

  2. 2.

    Etwa sah das Hartz-I-Konzept die Gründung von Personal-Service-Agenturen (PSA) vor, die auf Anregung der Agentur für Arbeit gegründet wurden, mit dem Ziel, Arbeitssuchende durch Zeitarbeit in Arbeit zu bringen und in Zeiten der Nicht-Beschäftigung zu qualifizieren. „Die Agentur für Arbeit kann erlaubt tätige Verleiher mit der Einrichtung und dem Betrieb von Personal-Service-Agenturen beauftragen“ (SGB III, §37c, vgl. Bundesministerium der Justiz). Inzwischen wird häufiger von der Möglichkeit des Eingliederungszuschusses Gebrauch gemacht: Der Arbeitssuchende wird beim Unternehmen eingestellt, das für den Beschäftigten einen Eingliederungszuschuss erhält.

  3. 3.

    iGZ: Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V.

  4. 4.

    BZA: Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V.

  5. 5.

    AMP: Arbeitgeberverband mittelständischer Personaldienstleister e.V.

  6. 6.

    CGZP: Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personal-Service-Agenturen

  7. 7.

    Stand 2010. Im April 2011 haben sich BZA und AMP zum Bundesarbeitgeberverband deutscher Personaldienstleister e.V. (BAP) zusammengeschlossen, so dass seither das BAP/DGB-Tarifwerk gilt.

  8. 8.

    Dies betrifft hauptsächlich die unteren Entgeltgruppen (E 1 und E 2), nach denen ungelernte Arbeitskräfte und Hilfsarbeitskräfte entlohnt werden.

  9. 9.

    In einigen anderen europäischen Ländern ist Zeitarbeit deutlich stärker ausgeprägt. Etwa lag 2006 der Anteil der Zeitarbeitskräfte an allen Erwerbstätigen in Deutschland bei 1,3 %. Dagegen lag er in Großbritannien bei 4,5 %, in den Niederlanden bei 2,5 % und in Frankreich bei 2,4 % (vgl. Schäfer 2009, 8).

  10. 10.

    Da beide Studien von kontinuierlich anwachsenden Frauenanteilen ausgehen, der Mikrozensus zeitlich früher liegt und sich Frauen und Männer in der Dauer der Betriebszugehörigkeit kaum unterscheiden (vgl. Bundesagentur für Arbeit 2009, 12), können die widersprüchlichen Ergebnisse zum Frauenanteil in der Zeitarbeit nicht erklärt werden.

  11. 11.

    Prominentes Beispiel hierfür war der „Fall Schlecker“.

  12. 12.

    Absprachen wegen Urlaub und Krankheit etc. erfolgen mit beiden Stellen. Am Ende der Arbeitswoche muss der im Kundenunternehmen ausgefüllte Stundenzettel beim Zeitarbeitsunternehmen abgegeben werden.

  13. 13.

    Lediglich Zuschläge der Überstunden (etwa für Nachtarbeit) werden im laufenden Monat ausbezahlt. Ab einer bestimmten Anzahl werden Überstunden ausbezahlt oder ist Freizeitausgleich möglicht. In den meisten Tarifverträgen ist dies ab 150 bis 200 Stunden der Fall. Die Mehrzahl der Zeitarbeitskräfte erreicht diese Anzahl an Überstunden nicht.

  14. 14.

    Einzelheiten dazu können in Kapitel 8 nachgelesen werden.

  15. 15.

    Dazu führte die TK eine schriftliche Befragung von 1315 Personen aus der Zeitarbeitsbranche durch.

  16. 16.

    Im Jahr zuvor (2005) waren es nur 35 Unfälle (29,3 Arbeitsunfälle und 5,7 Wegunfälle) pro 1000 Versicherte. Warum Arbeitsunfälle in der Zeitarbeitsbranche bis ins Jahr 2005 kontinuierlich abnahmen, seit 2006 jedoch wieder mehr Unfälle gemeldet werden, ist nicht eindeutig zu erklären.

  17. 17.

    Es bleibt offen, inwieweit diese zur Verfügung steht bzw. sich in einem angemessenen Zustand befindet.

  18. 18.

    Krankenkassen berechnen den Krankenstand als Anteil der AU-Tage (einschließlich Samstage und Sonntage) bezogen auf ein Kalenderjahr bzw. den entsprechenden Versicherungszeitraum.

  19. 19.

    Entsprechende Nachweise liegen dem Unternehmen Contempo Personal vor.

  20. 20.

    Die Ergebnisse der Studien von Galais/Moser (2008, 2009) bzw. Galais/Moser/ Münchhausen (2007) wurden in unterschiedlicher Weise veröffentlicht, weshalb im Verlauf dieses Kapitels verschiedene Quellen zitiert werden.

  21. 21.

    Diese Definitionen orientieren sich an Göhlich/Zirfas (2007).

  22. 22.

    „Zusammenfassend läßt sich bis hierhin festhalten, daß von seiten der Arbeitsverwaltung die Koppelung von Zeitarbeit und Qualifizierungsmaßnahmen prinzipiell als wichtig angesehen wird. Im Rahmen von finanziell geförderten Maßnahmen wird auf die tatsächliche Umsetzung jedoch nicht besonders eingewirkt. Bei der Förderung von vermittlungsorientierter Arbeitnehmerüberlassung wird in Kauf genommen, daß Qualifizierungsmaßnahmen zugunsten der Vermeidung von verleihfreien Zeiten nachrangig behandelt werden. Zudem sind keine Anstrengungen wahrnehmbar, an der Entwicklung auch nur kurzfristiger Bereitstellung von Qualifizierungsmaßnahmen für Zeitarbeitskräfte zu arbeiten. Das vorrangige, mittlerweile im Zuge der Reregulierung des Arbeitsmarktes im Prinzip einzige Ziel ist die Vermittlung in Beschäftigung, nicht aber die Erhöhung oder Aktualisierung des Qualifikationsniveaus der Zeitarbeitskräfte – und damit: seiner Nachhaltigkeit. Die Zuständigkeit für Erhaltung und Erweiterung ihrer Kompetenzen wird an die Erwerbspersonen zurückverwiesen“ (Bolderu. a. 2005, 54).

  23. 23.

    Eine Ausnahme stellt hier etwa die START Zeitarbeit NRW GmbH dar.

  24. 24.

    Als Beispiel für Erwerbstätige, welche auf diese Weise lernen, nennt Benikowski Handwerksgesellen, die ihre in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse auf der Wanderschaft erweitern und dabei unterschiedliche Organisationen und Unternehmenskulturen kennenlernen. Dieselben Möglichkeiten bietet Zeitarbeit, auch wenn die Rahmenbedingungen grundlegend verschieden sind (vgl. 36).

  25. 25.

    Dies hängt vom Lernpotential der Einsätze ab, zumal viele Tätigkeiten in der Zeitarbeit kaum Einblicke in Gesamtzusammenhänge bieten oder Lernerfahrungen ermöglichen.

  26. 26.

    Etwa der ProfilPASS® (von DIE und IES) für Selbstdiagnostik sowie das Kompetenz-diagnostik- und Kompetenzentwicklungsverfahren KODE® als Instrument der Personalentwicklung.

  27. 27.

    Diese werden in der Zeitarbeit immer häufiger verwendet, etwa der „Profilpass Zeitarbeit“ der „Bildungsoffensive Zeitarbeit“. Dabei handelt es sich um ein „formalisiertes Auswertungsraster, in dem verschiedene Stationen des lebenslangen Lernens bewertet und dokumentiert werden […]. Dabei werden die Erfahrungen und Kenntnisse sowohl aus Aus- und Weiterbildung, beruflichen Stationen, privaten Lebensbereichen als auch familiären Zusammenhängen gleichermaßen berücksichtigt“ (Benikowski 2008, 36). Auch die Randstad Akademie erstellt „Qualifizierungspässe“, welche das Lernen am Arbeitsplatz dokumentieren. Auf Grundlage dieser Pässe können Mitarbeiter ein Zertifikat als Lager-, Produktions- oder Büroassistent erwerben (vgl. Spermann 2009, 200).

  28. 28.

    Bei längeren Einsätzen können Zeitarbeitnehmer die Vorgesetzten im Kundenunternehmen um ein Arbeitszeugnis bitten, eine Verpflichtung hierzu besteht für das Kundenunternehmen nicht.

  29. 29.

    Teilweise sind die Disponenten in den Zeitarbeitsunternehmen nicht informiert, welche Tätigkeit der vermittelte Zeitarbeiter im Kundenunternehmen konkret ausübt (siehe 8.5.2).

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© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Siemund, S. (2013). Zeitarbeit in Deutschland. In: Arbeitszufriedenheit in der Zeitarbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00200-8_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-00200-8_3

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-00199-5

  • Online ISBN: 978-3-658-00200-8

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