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Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)

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Internationale Organisationen
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Zusammenfassung

Die OAS hat eine bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichende Vorgeschichte, beruht sie doch auf der unter Führern hispanoamerikanischer Unabhängigkeitsbewegungen virulenten Idee einer von Kalifornien bis zum Rio de la Plata reichenden Staatenverbindung, um die von den Kolonialbehörden gezogenen Grenzen im Bewusstsein des gemeinsamen kolonialen Erbes sowie gleicher Sprache und Religion zu überwinden. Beispielhaft dafür steht Simón Bolívars vage Vorstellung einer (Kon-)Föderation des spanischen Lateinamerika. Derartige Bestrebungen scheiterten zwar an den um regionale Macht rivalisierenden kreolischen Eliten, diese erkannten aber auch die Notwendigkeit, sich durch Bündnisverträge gegen potentielle Interventionen der ehemaligen Kolonialherren abzusichern.

Ich danke Robert K. Furtak für seine Mitarbeit.

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Notes

  1. 1.

    Zu den „Korollarien“ der Monroe-Doktrin siehe Bailey (1967, S. 183 f.).

  2. 2.

    Der Pakt wurde zum Vorbild des 1949 geschlossenen NATO-Vertrags.

  3. 3.

    Ausführlich hierzu Krakau (1968).

  4. 4.

    Die nach einer Pazifikinsel benannte Contadora-Gruppe wurde 1985 um eine aus Argentinien, Brasilien, Peru und Uruguay bestehende Unterstützungsgruppe erweitert. 1989 fusionierten beide zur Rio-Gruppe, die 2011 in der CELAC aufging.

  5. 5.

    1960 Gemeinsamer Zentralamerikanischer Markt (MCCA): Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua; 1961 Lateinamerikanische Freihandelsvereinigung (ALALC): Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Chile, Mexiko, Peru; 1969 Andenpakt/Andengemeinschaft: Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Peru, 1973 bis 2006 auch Venezuela; 1973 Karibische Gemeinschaft (CARICOM).

  6. 6.

    UNASUR besteht aus den Mitgliedstaaten der Andengemeinschaft (Bolivien, Chile Kolumbien, Ecuador, Peru) und des MERCOSUR (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela sowie Guyana und Surinam); ALBA gehören an Venezuela, Kuba, Bolivien, Nicaragua, Ecuador sowie die karibischen Inselstaaten Dominica, Antigua und Barbuda, St. Vincent und die Grenadinen – zeitweise auch Honduras; 2012 gründeten Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru die Pazifik-Allianz, der 2013 Costa-Rica beitrat.

  7. 7.

    Ausführlich Flemes und Westermann (2009) und Maihold (2011).

  8. 8.

    Die Charta wurde viermal geändert: 1967, 1985, 1992 und 1993; wenn im Folgenden auf sie Bezug genommen wird, handelt es sich um die gegenwärtige, 1996 in Kraft getretene Fassung.

  9. 9.

    Solche Konferenzen fanden statt u. a. über Landwirtschaft, Arbeitsbedingungen, Urheberschutz, Fernmeldewesen, Gesundheit, Kinder- und Jugendangelegenheiten, Fragen der indigenen Bevölkerung.

  10. 10.

    Gegenwärtig liegt der von einem Mitglied maximal zu leistende Beitrag bei 59,47 %, der geringste Beitrag bei 0,022 %.

  11. 11.

    Nicht von der OAS geschlossen, dennoch sicherheitsrelevant, ist der 1967 geschlossene Vertrag von Tlatelolco (Mexiko-Stadt) über das Verbot von Kernwaffen in Lateinamerika.

  12. 12.

    Auf der 42. Generalversammlung der OAS in Cochabamba (Bolivien) im Juni 2012 erklärten die Vertreter Boliviens, Ecuadors, Nicaraguas und Venezuelas den Austritt ihrer Länder aus dem TIAR. Damit folgten sie Mexiko, das den Vertrag bereits 2002 gekündigt hatte.

  13. 13.

    Siehe OAS: Electoral Observation Section, http://www.oas.org/es/sap/deco/moe.asp, 28.07.2014.

  14. 14.

    Siehe auch Lohaus (2013, S. 34 f.).

  15. 15.

    Er trat an die Stelle des Inter-Amerikanischen Wirtschafts- und Sozialrates und des Inter-Amerikanischen Rates für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.

  16. 16.

    Für das Jahr 2014 gibt es immerhin einen 22-seitigen Aktionsplan, siehe http://scm.oas.org/pdfs/2014/CP32211PE.pdf, 28.07.2014.

  17. 17.

    Durch die Gründung des südamerikanischen Verteidigungsrates 2009 demonstrierte die UNASUR, dass sie sicherheitspolitische Probleme ohne die USA und ohne die OAS zu bearbeiten gedenkt.

  18. 18.

    http://www.theguardian.com/commentisfree/2013/nov/21/latin-america-john-kerry-monroe-doctrine-speech, 28.07.2014.

Quellen und Literatur

Dokumente

Literatur

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Correspondence to Florian T. Furtak .

Literaturempfehlungen

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Herz, Mônica 2011: The Organization of American States (OAS). Global Governance Away From the Media, London u. a.

Das in leicht verständlichem Englisch geschriebene Buch behandelt die Entwicklung der OAS, wobei der Schwerpunkt auf den Themen Sicherheitspolitik, Demokratisierung und Menschenrechtsschutz liegt. Der subregionalen Fragmentierung wird das Einheitsstreben der Lateinamerikaner, der Suche nach Identität die US-amerikanische Dominanz gegenüber gestellt.

Horwitz, Betty 2010: The Transformation of the Organization of American States: A Multilateral Framework for Regional Governance, London.

Die Autorin untersucht die Aktivitäten der OAS im Zeitraum von 1991 bis 2005 in den Schlüsselbereichen kollektive Sicherheit sowie Demokratisierung und analysiert deren Erfolge und Misserfolge.

Mols, Manfred 1996: Integration und Kooperation in zwei Kontinenten. Das Streben nach Einheit in Lateinamerika und in Südostasien, Stuttgart.

Der Verfasser kommt durch Verknüpfung von theoretischer Reflexion, historischer Entwicklung und Situationsanalyse zum Ergebnis, dass die Lateinamerikaner auf Grund gemeinsamer Geschichte, Sprache, Religion und Kultur günstigere Voraussetzungen für eine Vergemeinschaftung aufweisen als die Südostasiaten. Obwohl nicht auf dem neusten Stand, ist das Buch auch wegen des vergleichenden Ansatzes zu empfehlen.

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Furtak, F. (2015). Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). In: Internationale Organisationen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00177-3_8

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  • Print ISBN: 978-3-658-00176-6

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