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Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) – Vereinigung Südostasiatischer Nationen

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Zusammenfassung

Die ASEAN entstand unter Voraussetzungen und in einer internationalen Konstellation, die gekennzeichnet waren: 1) durch die Entkolonisierung von Territorien, die zur Gründung souveräner Staaten führte: 1946 der Philippinen, 1949 Indonesiens, 1957 der Malaiischen Föderation (seit 1963 Malaysia), 1965 Singapurs. 2) vom Ost-West-Konflikt, insoweit als auch südostasiatische Staaten nach einer selbstbestimmten neutralen Position zwischen den Staatenblöcken strebten: 1955 hatte der indonesische Staatspräsident Sukarno die Konferenz von Bandung einberufen, aus der 1961 die Bewegung der Blockfreien hervorging. 3) von der als Bedrohung wahrgenommenen Expansion des Kommunismus: 1945 hatten Kommunisten die Macht in Nordvietnam, 1949 in China ergriffen; die Malaische Föderation und Thailand waren der Subversion und damit Destabilisierung durch linke Guerillabewegungen ausgesetzt. Im Zuge der von den USA verfolgten Eindämmungsstrategie war auf deren Initiative 1954 als Militärbündnis die South-East Asia Treaty Organization (SEATO) gegründet worden, zu deren Mitgliedern auch zwei in der Region liegende Staaten gehörten: Thailand und die Philippinen.

Ich danke Robert K. Furtak für seine Mitarbeit.

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Notes

  1. 1.

    Über den Grad an Relevanz dieser Prinzipien wird in der Forschung kontrovers diskutiert, siehe Sakaeda (2010, S. 99).

  2. 2.

    Der Begriff resilience – wörtlich Spannkraft – beinhaltet „Komponenten wie Stärkung der Handlungsfähigkeit, Stabilität, Sicherheit und Elastizität“ (Stahl 2010, S. 37, Fn. 98); Freistein (2006, S. 9) zufolge besagt das indonesische Konzept der national resilience, dass „Frieden und Stabilität untrennbar verbunden sind mit Wohlstand und Entwicklung“; regional resilience sei zu verstehen „als Idee, die innere Stärke der regionalen Staaten zu erhöhen, um äußeren Einflussnahmen (…) widerstehen zu können und durch innenpolitische Stabilität auch regionale Stabilität zu garantieren“.

  3. 3.

    Der Teilnehmerkreis ist in etwa mit demjenigen des TAC identisch.

  4. 4.

    Weil „flexibles Engagement“ unter den ASEAN-Staaten weitgehend auf Ablehnung stieß, einigten sich ihre Außenminister im Juli 1998 auf das als weniger „interventionistisch“ empfundene Konzept der „vertieften Interaktion“ (Acharya 2014, S. 151).

  5. 5.

    Acharya hält es für fraglich, ob eine Politik der konstruktiven Intervention einer Verletzung der Nichteinmischungs-Doktrin gleichkommt.

  6. 6.

    Die EU unterbrach den institutionalisierten Dialog mit der ASEAN, weil sie nicht mit Vertretern der Militärjunta am Verhandlungstisch sitzen wollte (Loewen 2006, S. 3).

  7. 7.

    Die „road map“ ersetzte in dieser Hinsicht das Vientiane Action Programme von 2004.

  8. 8.

    Gemäß Art. 52 behalten die bis zum Inkrafttreten der Charta verabschiedeten Deklarationen, Abkommen und Konventionen ihre Geltung; im Falle einer Inkongruenz hat die Charta Vorrang.

  9. 9.

    http://www.eastasiaforum.org/2013/11/22/time-to-create-an-asean-academy, 26.07.2014.

  10. 10.

    http://www.adbi.org/book/2012/12/31/5053.asean.2030.draft.highlights, 26.07.2014.

  11. 11.

    Durch den Beitritt zum TAC (2003) war auch China verpflichtet, dessen Prinzipien (wie friedliche Streitbeilegung, Gewaltverzicht) zu beachten.

  12. 12.

    Laut Acharya (2014, S. 148) soll Malaysia den Vorschlag gemacht und hierfür begrenzte Zustimmung gefunden haben.

  13. 13.

    Ost-Timor wurde im Mai 2002 unabhängig, Aceh erhielt 2005 Autonomie. (Jahrelang kämpfte auf der philippinischen Insel Mindanao die Moro Islamische Befreiungsfront – MILF – um Autonomie; 2014 schlossen die Aufständischen und die Regierung ein Abkommen, das für die muslimischen Moro die Bildung einer autonomen Region vorsieht.)

  14. 14.

    In dieser Einschränkung spiegelt sich die insbesondere von der Elite Singapurs vertretene Auffassung wider, dass es “asiatische Werte“ gebe – eine dem westlichen Individualismus überlegene kommunitaristische Ethik (Acharya 2014, S. 151).

  15. 15.

    In Anbetracht des starken Entwicklungsgefälles innerhalb der ASEAN ermöglicht es die Flexibilisierung des Konsensprinzips, dass der Beschluss unterschiedlich schnell umgesetzt wird (Pfeifer 2011, S. 82 f.).

  16. 16.

    Ausführlich Jetschke (2010, S. 8 ff.).

  17. 17.

    Zum Begriff u. a. Mols (1996, S. 36 ff.).

Quellen und Literatur

Dokumente

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Literaturempfehlungen

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Acharya, Amitav 2014: Constructing a Security Community in Southeast Asia. ASEAN and the Problem of Regional Order, 3. aktual. Aufl., London/New York.

Der Autor untersucht die dem Selbstverständnis der ASEAN als Sicherheitsgemeinschaft zugrundeliegenden Verhaltensmaximen und – weisen im Spannungsfeld von nationaler Souveränität und regionalem Konfliktmanagement.

Mols, Manfred 1996: Integration und Kooperation in zwei Kontinenten. Das Streben nach Einheit in Lateinamerika und Südostasien, Stuttgart.

Der Verfasser vergleicht die historischen, politischen, ökonomischen und kulturellen Voraussetzungen einer regionalen Integration in Südostasien und Lateinamerika; der ASEAN attestiert er eine größere Routine und Effizienz der intergouvernementalen Entscheidungsfindung. Besonders geeignet für eine theoriegeleitete Befassung mit dem Thema regionale Gemeinschaftsbildung.

Pfeifer, Rabea 2011: Die ASEAN im Wandel. Auswirkungen nationalstaatlicher Transformation auf die Institutionen der ASEAN. Diss. Universität Münster, http://d-nb.info/1027017738/34, 20.10.2014.

Die nur als Online-Veröffentlichung vorliegende Dissertation behandelt die strukturellen, institutionellen und prozeduralen Veränderungen der ASEAN in den Jahren 20032009. Besonderes Augenmerk widmet die Verfasserin der auf drei Säulen beruhenden Gemeinschaftsbildung als abhängiger Variablen nationalstaatlicher Transformationsprozesse.

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Furtak, F. (2015). Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) – Vereinigung Südostasiatischer Nationen. In: Internationale Organisationen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00177-3_6

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