Sickenversteifte Blechkonstruktionen

Zusammenfassung

Bevor auf die zweckmäßige Gestaltung und Anordnung eingeprägter und aufgesetzter Sicken zur Versteifung von Blechkonstruktionen eingegangen wird, sind einige Vorbemerkungen zum Stabilitätsverhalten der aus metallischen Werkstoffen gefertigten Bleche notwendig. Im Gegensatz zu den im zweiten Teil dieses Buches behandelten Kunststoffen haben wir es beim Blech mit einer Anhäufung von Kristallen zu tun, die infolge des vorausgegangenen Walz Vorganges bereits eine gewiße Ordnung ihrer Lage durch Gleiten und mechanische Zwillingsbildung erfahren haben. Auf dem Gebiet der mit einer Umformung oder Verformung verbundenen Kristallorientierung und Anisotropie wurde in jüngster Zeit und wird auch heute geforscht mit dem Ziel, durch Einflußnahme auf die Walzstruktur die Halbzeuge derart zu verbessern, daß sich diese leichter verarbeiten lassen und ihre Endprodukte in bezug auf Festigkeit und andere physikalische Eigenschaften höheren Ansprüchen genügen. Im Rahmen dieses Buches kann hierauf nicht näher eingegangen werden, daher sei auf das Schrifttum verwiesen. Nur einige Begriffe mögen einleitend kurz erläutert werden. Eine gezielte und erwünschte Formänderung, wie beispielsweise das Biegen oder das Tiefziehen von Blechen, wird als Umformen, eine unerwünschte, aber oft unvermeidbare Formänderung als Verformen bezeichnet. Sehr oft sind Umformvorgänge mit Verformungen zwangsläufig verbunden.