Zusammenfassung
Die Frage, ob der Intubations- oder der Insufflationsmethode bei der Tonsillektomienarkose der Vorzug zu geben ist, wird immer noch lebhaft diskutiert. Zweifellos hat aber die Intubation in den letzten Jahren viele Anhänger gefunden. Die Vorteile der Intubation bei der Tonsillektomienarkose bestehen in der Vermeidung von Aspiration und Laryngospasmus während des Eingriffes sowie in der Möglichkeit, die Narkose flacher zu halten als bei der Insufflationsmethode, so daß der Gesamtorganismus weniger belastet wird und die myokardiale Depression — insbesondere bei Anwendung von Halothan — geringer ist. Darüber hinaus besteht bei Anwendung der Intubation keine Notwendigkeit, die Tonsillektomie am hängenden Kopf auszuführen. Auch bei kurzdauernden Eingriffen, wie z. B. Adenotomien, ist auf eine ausreichende pharmakologische Dämpfung der Reflexe zu achten, die im Bereich der Halsregion erst im Narkosestadium III/1–2 erzielt wird. Aus diesem Grunde hat man den „Narkoserausch“ in seiner ursprünglichen Form, d. h. der Erzeugung des Stadium analgeticum, bei hals-nasen-ohren ärztlichen Eingriffen nie ernsthaft diskutiert. Bei den sog. Rauschnarkosen mit Chloräthyl und Divinyläther handelt es sich in Wirklichkeit oft um tiefe Kurznarkosen, die bei sitzender Position des Patienten mit der Gefahr der Aspiration und bei zu raschem Anfluten mit der Gefahr des Kreislaufkollapses und der initialen Herzlähmung verbunden sind.
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Maus, H. (1966). Vor- und Nachteile gebräuchlicher Anaesthesiemethoden im HNO-Bereich. In: Horatz, K., Kreuscher, H. (eds) Anaesthesiologische Probleme in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kieferchirurgie. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99895-9_2
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