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Zusammenfassung

Wie in anderen operativen Disziplinen auch, bringen Eingriffe im Hals­Nasen-Ohren-Gebiet einige für das Fach spezielle anaesthesiologische Pro­bleme mit sich. Hierbei dürfte die Anaesthesie bei Tonsillektomien und Adenotomien schon auf Grund ihrer Häufigkeit einer Diskussion wert sein. Die Problematik ist vielschichtig. Es ist bekannt, daß Tonsillektomien von zahlreichen HNO-Ärzten ohne Zusammenarbeit mit Fachanaesthesisten oder in der modernen Anaesthesie erfahrenen Mitarbeitern unter beschränk­ten äußeren Bedingungen — oft sogar in der Praxis — durchgeführt werden müssen. Es besteht kaum ein Zweifel, daß zahlreiche Tonsillektomien bei Kindern in Deutschland noch im sogenannten Chloräthyl-Ätherrausch in sitzender oder halbsitzender Position des Patienten durchgeführt werden. Die Möglichkeiten zur Verhinderung oder Behandlung von Zwischen-. fällen von seiten der Atmungsorgane und des Kreislaufs sind unter diesen Umständen oft unzulänglich. In einem gewissen Gegensatz dazu stehen die immer wieder gehörten Versicherungen erfahrener HNO-Ärzte, daß Zwi­schenfälle bei den alten Ariaesthesieverfahren praktisch kaum vorkämen. Erst kürzlich erschien eine Übersichtsarbeit des schweizer Otologen Weder, der bei über 13000 Tonsillektomien nach der Sluderschen Methode in sogenannter Rauschnarkose keine ernsten Zwischenfälle beobachtet habe. Den Mitteilungen einzelner, besonders erfahrener Otologen kann, mit einigen Einschränkungen, gewiß Glauben geschenkt werden. Man muß allerdings berücksichtigen, daß es sich hier um sogenannte Erfolgsmeldun­gen — also um eine positive Auslese handelt. Die tatsächliche Frequenz der Zwischenfälle, zum Teil sogar mit tödlichem Ausgang, die dem Anaesthesie­verfahren zur Last gelegt werden müssen, wird sich kaum eindeutig fest­stellen lassen. Nicht umsonst zeigt sich die Mehrzahl der Otologen den neuen Anaesthesieverfahren gegenüber sehr aufgeschlossen. Dem Mangel an Anaesthesisten und technischen Voraussetzungen dürfte es zuzuschreiben sein, daß moderne und sichere Anaesthesiemethoden zur Tonsill­ektomie und Adenotomie noch keine weitere Verbreitung in Deutschland gefunden haben.

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© 1966 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg

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Kreuscher, H. (1966). Zur Technik der Anaesthesie bei HNO-ärztlichen Eingriffen. In: Horatz, K., Kreuscher, H. (eds) Anaesthesiologische Probleme in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kieferchirurgie. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99895-9_1

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