Zusammenfassung
Im bevölkerungswissenschaftlichen Sprachgebrauch versteht man unter Wanderung die Übersiedelung von einem Ort zum anderen. Tönnies (1926) hat den Wanderer, der seinen Wohnsitz verändert, gegen den Vaganten, der keinen Wohnsitz hat, und den Reisenden, der seinen Wohnsitz behält, abgegrenzt. Diese Begriffsbestimmung läßt sich zwar auf Grund der Besonderheiten der sozialen Struktur in dem von uns bearbeiteten Gebiet nicht durchweg zugrunde legen, wir werden sie aber als grobes Ordnungsschema verwenden können. Das gleiche gilt für die begriffliche Abgrenzung der Binnenwanderung gegenüber der Wanderung über die Landesgrenzen. Auch hier ist es nicht möglich, es wäre sogar unorganisch und irreführend, sorgfältig zu trennen. Das trifft besonders für Grenzen zu, die weder wirtschaftlich noch ethnisch eine Trennlinie darstellen. Die Methode der Erfassung der Wanderungsbewegungen muß zunächst den jeweiligen sozialen Verhältnissen angepaßt werden. Die Standardisierung der Erfassung für Vergleichszwecke ist eine sekundäre Aufgabe.
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Jürgens, H.W. (1965). Zum Begriff der Binnenwanderung. In: Beiträge zur Binnenwanderung und Bevölkerungsentwicklung in Liberia. Afrika-Studien, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99882-9_1
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