Zusammenfassung
Den Begriff Regelung verwendet man, wenn der vorgegebene Wert einer Größe fortlaufend — auf Grund von Messungen dieser Größe — durch Eingriff hergestellt und aufrechterhalten wird; d. h. die Regelgröße wird auf einen Sollwert eingestellt. Die Blutdruckregelung soll den normalen Druck im Dienst der ausreichenden Blutversorgung aller Organe und Gewebe aufrechterhalten. Sie verhindert also länger anhaltende Druckabweichungen sowohl unter Ruhebedingungen als auch bei zusätzlichen Kreislaufbelastungen. Innerhalb des Regelbereiches kann der Sollwert der Regelgröße gegenüber Störungen (z. B. Temperatureinflüsse, Arbeit) festgehalten werden („Haltepunkt“des „Haltereglers“). Der wirkliche Sollwert des Blutdruckes ist jedoch nicht bekannt. So wird der häufigste Wert einer größeren Altersgruppe als Sollwert angesehen. Man könnte deshalb beim Menschen — als Lebewesen mit aufrechter Haltung — nicht nur den arteriellen Druck im Liegen, sondern auch mit gleichem Recht den im Stehen mit dem Sollwert gleichsetzen. Es ist daher zweckmäßig, nur vom Istwert zu sprechen.
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Mechelke, K. (1962). Formen und Bedeutung der Blutdruckregelung bei vegetativen Kreislaufstörungen. In: Probleme der zentralnervösen Regulation. Bad Oeynhausener Gespräche, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99871-3_5
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