Die elektrische Leitfähigkeit von Bariumcerat (BaCeO₃)

Zusammenfassung

An polykristallinen Sinterkörpern aus BaCeO₃, das ein kubisches Perowskit-Gitter besitzt, werden die Leitfähigkeit und zum Teil die Thermokraft zwischen Raumtemperatur und etwa 1000° C in Luft, im Vakuum und in Wasserstoff gemessen. Durch thermische Behandlung im Vakuum oder in H₂ wird infolge steigenden Sauerstoffausbaus eine zunehmende Überschußleitfähigkeit erzeugt. Substitution eines geringen Prozentsatzes der Ce-Ionen durch höherwertige Ionen (W, Mo) führt auch nach Glühen an Luft zu einer erhöhten Leitfähigkeit mit dem Thermokraftvorzeichen eines n-Leiters. Zusatz von niederwertigen Ionen wie Y oder Ca an Stelle von Ce bzw. von K oder Rb an Stelle von Ba bringt in Luft eine erhöhte Leitfähigkeit mit dem einem p-Leiter entsprechenden Thermokraftvorzeichen mit sich. Leitfähigkeitsmessungen an den zuletzt genannten Präparaten in fließendem Wasserstoff zeigen über einen größeren mittleren Temperaturbereich nichtlineares Verhalten mit einem charakteristischen Vorzeichenwechsel der Thermokraft. Die Meßergebnisse werden an Hand des Bändermodells mit temperaturabhängiger Fermigrenze diskutiert.

Originalmitteilung.