Zusammenfassung
Wie in der Einleitung bereits dargestellt wurde, besteht eine der Hauptaufgaben der Ökonometrie darin, aus der ökonomischen Theorie stammende Gleichgewichtsbeziehungen in Modelle zu übertragen, die eine adäquate Erfassung des realen Geschehens im Zeitablauf ermöglichen. Schon früh wurden zu diesem Zweck verschiedene Möglichkeiten dynamischer Spezifikation entwickelt. Hierzu gehören Modelle mit Autokorrelationsbereinigung, verteilte Verzögerungen oder das Modell partieller Anpassung. In den letzten Jahren ist diesem Problem jedoch vermehrte Aufmerksamkeit zuteil geworden. In einem Beitrag im “Handbook of Econometrics” definieren Hendry, Pagan und Sargan (1984) dynamische Spezifikation als “das Problem, die Lagstruktur eines postulierten theoretischen Modells und die Autokorrelationsstruktur der entsprechenden beobachteten Zeitreihendaten in Übereinstimmung zu bringen”.14 Als einen Referenzrahmen zur Diskussion dynamischer Modelle legen sie eine allgemeine Klasse sogenannter Autoregressiver Distributed-Lag-Modelle fest, in der sich die meisten bekannten dynamischen Spezifikationen als Spezialfalle darstellen lassen. Diese Klasse läßt sich in allgemeiner Form schreiben als:15
.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Dynamic specification denotes the problem of appropiately matching the lag reactions of a postulated theoretical model to the autocorrelation structure of the associated observed time-series data.“ (Handbook of Econometrics, Bd. 2, S. 1025).
Plosser, Schwert und White (1982) schlagen vor, die Schätzung eines Modells in Niveauform mit derjenigen in Differenzenform zu vergleichen und entwickeln auf dieser Grundlage einen Spezifikationstest. Diese Möglichkeit widerspricht jedoch nicht der im Text getroffenen Feststellung, daß sich die Ergebnisse von Schätzungen verschiedener Modellformen erheblich unterscheiden können und in vielen Fällen miteinander nicht kompatibel sind.
Hendry und von Ungern- Sternberg (1981) erweitern diese Funktion noch um einen “Kreusprodukteffekt” 7(ct +i - c ‘t si) (ct.i - ct +i _1), der allerdings au unplausiblem Verhalten in bestimmten Situationen fuhren kann (vgl. Nickell, 1985, S. 120).
Man vergleiche dazu die Aussage von Nickell: “It is almost a stylized fact, that economic time series follow a second order autoregressive process with a root close to unity” (1985, S. 124).
Diese Aussage ist natürlich nur ein Spezialfall der sogenannten Lucas- Kritik an der Simulation ökonometrischer Modelle. Lucas (1976) hat darauf hingewiesen, daß Verhaltensgleichungen sich im allgemeinen ändern, wenn die stochastischen Prozesse, die die exogenen Daten erzeugen, sich ändern.
Davidson u.a. (1978) schätzen die endgültige Spezifikation ihrer Konsumfunktion ohne ein Absolutglied. Ihr Argument besteht darin, daß eine hohe Multikollinearität zwischen dem Absolutglied und zt -1 besteht, wenn die Relation zwischen Einkommen und Konsum relativ konstant ist.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Physica-Verlag Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Rüdel, T. (1989). Fehlerkorrekturmodelle. In: Kointegration und Fehlerkorrekturmodelle. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 15. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99753-2_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99753-2_3
Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0441-6
Online ISBN: 978-3-642-99753-2
eBook Packages: Springer Book Archive