Zusammenfassung
Vorbemerkung: Die von mir gefundenen und beschriebenen treibenden Kräfte der Neurosen und Psychosen: kindliches Minderwertigkeitsgefühl — Sicherungstendenz, Kompensationsbestreben — in der Kindheit errichtetes, hernach teleologisch wirkendes, fiktives Ziel der Überlegenheit — die sich ergebenden erprobten Methoden, Charakterzüge, Gefühle, Affekte, Symptome und Haltungen gegenüber den Forderungen des gesellschaftlichen Zusammenhanges — alle verwendet als Mittel zur fiktiven Erhöhung des Persönlichkeitsgefühls gegenüber der Umgebung — das Suchen nach Umwegen und nach einer Distanz zu den Erwartungen der Gemeinschaft, um einer realen Wertung und persönlicher Haftung und Verantwortung zu entgehen — die neurotische Perspektive und die tendenziöse, bis zur Verrücktheit gehende Entwertung der Wirklichkeit — die Ausschaltung fast aller Beziehungsmöglichkeiten und der Kooperation führten mich und viel andere Untersucher zur Aufstellung eines erklärenden Prinzips, das sich im weitesten Umfang für das Verständnis der Neurosen und Psychosen als wertvoll und unerlässlich erwiesen hat1). Die oben angeführten Mechanismen finden sich ausführlich in des Autors Werk „Über den nervösen Charakter“ (1. c.), „Studie über Minderwertigkeit von Organen“ (J. F. Bergmann, München), in der „Internat. Zeitschr. f. Individualpsych.“ (Verlag Hirzel, Leipzig), „Menschenkenntnis“ u. a. im vorliegenden Band dargestellt.
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© 1930 J. F. Bergmann, München
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Adler, A. (1930). Melancholie und Paranoia. In: Praxis und Theorie der Individual-Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99710-5_22
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