Die physikalisch-chemische Wirkung der Salze

Zusammenfassung

Die Geschichte der Ernährungsphysiologie in der Neuzeit läßt zwei Perioden der Entwicklung deutlich unterscheidbar hervortreten. Die erste von Liebig und Voit inaugurierte Epoche der rein chemischen Auffassung des Ernährungsprozesses, welche sich auf die Lehre von der chemischen Verschiedenheit der drei organischen Grundnährstoffe aufbaute, und die zweite von Rubner begründete physikalische Betrachtung des Ernährungsvorganges, welche auf der Erkenntnis des Energieverbrauches bei der Zersetzung der Nahrungsstoffe im Organismus beruht. Im Lichte dieser Theorie — heute die allgemein anerkannte und vorherrschende — ist der Begriff „Nahrwert“ nahezu identisch mit dem Begriffe „Kalorienwert“ geworden, der als grundlegender Maßstab für die Wertsehätzung eines Nahrungsmittels gilt. Von diesem Standpunkt der Betrachtung aus ist den Mineralbestandteilen der Nahrung allerdings jede Bedeutung für die Ernährung abzusprechen, wie das ja auch früher allgemein üblich war. Sie sind keine Kraftquelle, es wird mit ihnen nicht, wie mit den orga­nischen Nährstoffen, chemisch gebundene Energie in den Organis­mus eingeführt, welche sich in lebendige Kraft umsetzen kann.