Zusammenfassung
Wenn ein junger Mediziner einen innerlich Kranken zu untersuchen bekommt, so weiß er sehr bald, daß nach der Erhebung der Krankenvorgeschichte in einer bestimmten Reihenfolge der allgemeine Befund und der Befund der einzelnen inneren Organe festzustellen ist. Er weiß mit dem Kranken etwas anzufangen und die Untersuchung gewinnt ein ärztliches Gepräge. Gibt man dem gleichen Anfänger ein verletztes Ellenbogengelenk oder ein krankes Hüftgelenk zur Untersuchung, so zeigt sich ein ganz anderes Bild. Soweit die chirurgische Untersuchung mit der inneren zusammenfällt, geht es noch. Die Erhebung der Vorgeschichte und die Feststellung der allgemeinen Körperbeschaffenheit gelingt noch; dann aber steht der junge Kollege dem Gelenk ziemlich hilflos gegenüber. Er beginnt meist die Krankheitsgegend zu betasten und zu kneten und dann ist seine Kunst zu Ende. Es fehlt ihm eben das, was ihm für die innere Untersuchung mit den ersten Kursstunden geläufig wird: der Weg der systematischen Untersuchung.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1923 Julius Springer, Berlin
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Axhausen, G. (1923). Die systematische chirurgische Untersuchung. In: Die Chirurgie des Anfängers. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99690-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99690-0_2
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