Zusammenfassung
Obgleich für die Durchführung magnetischer Messungen, insbesondere für die Untersuchung ferromagnetischer Legierungen, überwiegend die ballistische Methode oder Wechselstrommessungen an ringförmigen Proben in der Brücke verwendet werden, sind doch magnetometrische Messungen nicht entbehrlich geworden. Sie ergeben die Möglichkeit, auch langsam verlaufende Änderungen zu verfolgen, die durch die anderen Methoden nicht erfaßt werden können; bei hochpermeablen Materialien, z. B. Permalloy, können — besonders bei großen Probequerschnitten — die durch Wirbelströme bewirkten Nachwirkungszeiten erhebliche Beträge annehmen. Aber auch für die Messung magnetisch sehr harter Materialien, wie z. B. bei der Bestimmung des Temperaturkoeffizienten von Dauermagnetstahl, ist die magnetometrische Methode sehr bequem in der Anwendung. Dennoch ist die Scheu vor der Anwendung dieser Methoden weit verbreitet. Sie ist auf die Störungsempfindlichkeit der magnetometrischen Messungen zurückzuführen. Die bisher durch keine der beschriebenen Meßmethoden einwandfrei beseitigte Störungsempfindlichkeit hatte den einen von uns (H. G.) schon vor längerer Zeit dazu geführt, grundsätzlich den Einfluß der zu untersuchenden Probe auf das Magnetometersystem durch sehr große Annäherung der Probe gegenüber den Störfeldern hervorzuheben1). Es wurde damals die einfache Magnetnadel, auf die das Probestück in erster Hauptlage wirkte, durch Tordieren des Aufhängefadens angenähert in die Ruhelage zurückgeführt und der Restausschlag zur Korrektion der angenähert herbeigeführten Kompensation benutzt.
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Literatur
H. Gerdien: Über den Einfluß der Torsion auf das magnetische Moment zirkular magnetisierter Nickel-Eisen-Drähte, S. 9ff. Diss. Gottingen 1903.
F. Kohlrausch u. L. Holborn: Über ein störungsfreies Torsionsmagnetometer. Ann. Physik (4) Bd. 10 (1903) S. 287.
H. Th. Simon u. E. Madelung: Über ein neues magnetomctrisches Verfahren zur Messung magnetischer Momente. Physik. Z. Bd. 5 (1904) S. 410–413.
Die Kompensation muß dabei nicht nur für die Ost-West-Richtung stimmen, es dad auch vor allen Dingen kein Winkel [Th. Erhard: Ann. Physik (4) Bd. 9 (1902) S.724] zwischen den Achsen der Feldspulen vorhanden sein, da sonst eine auf die beiden Drehspulen verschieden stark wirkende Nord-Süd-Komponente auf tritt, welche die Astasierung verändert. Ebenso ist darauf zu achten, daß das Magnetometersystem genau in der Achse der Feldspulen sich befindet, sonst treten bei seitlicher Einstellung wegen der Inhomogenität des resultierenden Feldes der Magnetisierungsspule Pendelbewegungen des Systems auf, welche eine Ablesung unter Umständen in Frage stellen können.
F. Kohlrausch u. L. Holbom: Ann. Physik (4) Bd. 10 (1903) S.287.
Diese Formel läßt sich leicht aus dem in L. Graetz: Handb. d. Elektrizitat und d. Magnetismus Bd. 4 (1920) S. 98 angegebenen Ausdruck ableiten.
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Gerdien, H., Neumann, H. (1932). Über ein astatisches Kompensationsmagnetometer. In: Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern. Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern, vol 1,11. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99668-9_8
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