Die Ausbildung von dauernden Sinusschwingungen in einem langen homogenen Kabel

Zusammenfassung

Die Theorie der elektromagnetischen Ausgleichsvorgänge in Fernleitungen ist in den letzten Jahren zur vollständigen Klärung gekommen. In der Fernmeldetechnik waren es hauptsächlich Fragen der Telegraphie, die zu einem eingehenderen Studium dieser Erscheinungen Anlaß gaben; hingegen ließen sich die elektrischen Vorgänge bei der Sprachübertragung befriedigend durch Überlagerung von Teilerscheinungen darstellen, die man einfachen und andauernden Schwingungen der elektrischen Größen zuordnete. Da die Telegraphie bis in die neueste Zeit nahezu ausschließlich mit Gleichstromstößen arbeitete, hat man nur diejenigen Ausgleichsvorgänge besonders beachtet, die als Auswirkung einer plötzlichen Zustandsänderung erscheinen. So haben auch die für die Theorie der Leitungstelegraphie klassischen Untersuchungen von O. Heaviside, H. Poincaré und K. W. Wagner die Ausbreitung von Gleichstromzeichen zum Gegenstand.