Zusammenfassung
Die Zahl der Unfallerkrankungen des Ohres könnte man nach statistischen Erhebungen im Verhältnis zu der anderer Körperteile als ziemlich gering ansehen. In Wirklichkeit dürfte sie vielfach größer sein, da man bis vor kurzem nur solche mit meist ganz erheblichen Hörstörungen als Ohrerkrankungen gewertet hat, während die zahlreichen ohne merkliche Schwerhörigkeit vorkommenden Erkrankungen des Vestibularapparates, mit ihren Schwindelerscheinungen, den dadurch angebahnten vasomotorischen Störungen, den unmerklichen Übergängen zur traumatischen Neurose und Hysterie, hier nicht verwertet oder auch ihre Zugehörigkeit zum Ohre nicht erkannt hat. Man kann aber neuerdings sagen, daß kaum ein irgend erheblicher Insult des Schädels stattfindet, ohne das Gehörorgan zu schädigen. Es ist deshalb notwendig, nicht nur bei jeder Kopfverletzung oder Erschütterung, sondern auch bei starken Erschütterungen des Körpers, bei Fall auf die Füße oder das Gesäß eine genaue Untersuchung der Ohren vorzunehmen. Das soll möglichst bald nach dem Unfall geschehen, sogar bei Bewußtlosen, wenn nicht gewichtige Gründe dagegen sprechen. Schon wenige Tage nachher hat sich oft das Bild für den Spiegel, wie für die Funktionsprüfung erheblich geändert.
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Hegener, J. (1914). Die Unfallerkrankungen des Ohres. In: Behr, C., et al. Taschenbuch zur Untersuchung und Begutachtung von Unfallkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99658-0_6
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