Zusammenfassung
Die technische Verwendung immer höherer Frequenzen — z. B. bei der Trägerfrequenztelephonie und beim Fernsehen — hat in steigendem Maße dazu geführt, das Verhalten der Verstärkerröhren gegenüber Frequenzen zu untersuchen, die mit der reziproken Elektronenlaufzeit 1/t ü vergleichbar sind. Deshalb erscheint es angebracht, auch bei der Behandlung des Schrotrauschens der Röhren die bisher stets gemachte Beschränkung auf „tiefe“ Frequenzen (≪1/t ü) fallen zu lassen. Wir gehen dabei von den allgemeinen Anweisungen aus, die W. Schottky für die Behandlung von Schwankungsvorgängen in von Korpuskeln durchströmten Entladungsbahnen gegeben hat1) und durch deren Anwendung die bisher auch für tiefe Frequenzen recht unübersichtliche Theorie des gewöhnlichen Schroteffektes eine so einfache und durchsichtige Gestalt gewonnen hat2). Diese Anweisungen besagen, daß zunächst der gesamte Entladungsvorgang in Einzelvorgänge aufzuteilen ist, die sich vollständig unabhängig voneinander abspielen und deshalb in zeitlich ganz regelloser Weise aufeinander folgen. Weiter ist der von einem solchen Einzelvorgang hervorgerufene Stromstoß in eine Fourier-Reihe zu entwickeln. Schließlich ergibt sich der gesuchte zeitliche Mittelwert des Fourier-Amplitudenquadrates des Gesamtvorganges durch quadratische Superposition der zu den Einzelvorgängen gehörigen Fourier-Spektren; denn die verschiedenen Fourier-Glieder ein und derselben Frequenz, die von den verschiedenen, voneinander unabhängigen Einzelvorgängen geliefert werden, haben jede beliebige Phasendifferenz zwischen 0 und 2π mit gleicher Wahrscheinlichkeit, so daß eine „Interferenz“ zwischen den verschiedenen Einzelvorgängen nicht möglich ist.
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Literatur
W. Schottky: Z.Physik 104 (1936) S.248; siehe namentlich S. 271.
W. Schottky: Wiss. Veröff. Siemens XVI, 2 (1937) S. 1.
A.Y.Engel u. M. Steenbeck: Elektrische Gasentladungen I, Berlin (1932) S. 150.
W. Schottky: Z. Physik 104 (1936) S. 248, siehe namentlich die Fußnote auf 8. 272.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Spenke, E. (1937). Die Frequenzabhängigkeit des Schroteffektes. In: Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus den Siemens-Werken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99654-2_23
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