Zusammenfassung
Das Ziel jeder Erziehung soll die Gemeinschaftsbereitschaft des Menschen sein. Wenn wir die Gemeinschaft ansehen, in der das Kind lernen soll, sich zurecht zu finden, so müssen wir zugeben, daß wir gezwungen sind, das Kind vorzubereiten auf das Zurechtkommen in einer Kultur, die weit davon entfernt ist, eine Gemeinschaft zu sein im Sinne des Geltenlassens aller berechtigten Lebensforderungen der einzelnen Menschen. Die Welt ist eingestellt auf den Kampf um die Macht zwischen Mann und Weib, zwischen den politischen Parteien. Der Kampf geht um die wirtschaftliche Vorherrschaft der Klassen, er geht um die politische und wirtschaftliche Vorherrschaft der Länder der Erde. Er ruht nicht auf religiösem Gebiet. Ganz allmählich mehren sich aber die Anzeichen auf allen Gebieten und aus allen Teilen der Welt, daß die Einsicht vordringt, die Menschheit vernichtet sich selbst, sie frißt sich gegenseitig auf, wenn sie nicht aus den Erfahrungen der Neuzeit den Schluß zieht, daß nicht ein Gegen-, sondern allein ein Miteinanderarbeiten die Menschheit vorwärts bringen kann.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1926 Verlag J. F. Bergmann / München
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Bellot, E. (1926). Erziehung zur Gemeinschaft. In: Individualpsychologie und Schule. Individuum und Gemeinschaft, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99651-1_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99651-1_9
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