Zusammenfassung
Bevor wir an die Darstellung der Berechnung der Stabkräfte in den gebräuchlichen Fachwerkträgern herantreten, mögen jene Regeln und Grundsätze für die bauliche Durchbildung der Fachwerke erörtert werden, die sich aus der Betrachtung der örtlichen Spannungsverteilung, insbesonders aus der Kenntnis des Kräftespieles an den Verbindungsstellen der Stäbe, in den Knoten, ergeben1). Die Tatsache, daß die Fachwerkelemente nur Zug oder Druck zu übertragen haben, ist für die Wirtschaftlichkeit der Fachwerke maßgebend. Es ist daher begreiflich, daß alle.Einzelheiten im Fachwerk so durchgebildet werden müssen, daß Biegungs und Torsionsmomente vermieden werden, da sonst nennenswerter Mehrverbrauch an Baustoff die Folge wäre, oder, bei Nichtberücksichtigung derartiger Nebenwirkungen, der Sicherheitsgrad des Tragwerkes herabgesetzt würde. Die durch die steife Verbindung der Stäbe in den Knoten entstehenden Zusatzspannungen, die als Fachwerksnebenspannungen bezeichnet werden, und die aus der Theorie dieser Nebenspannungen fließenden Regeln sollen erst im nächsten Absatz behandelt werden. Wir wollen in diesem Abschnitt unser Hauptaugenmerk vornehmlich jenen Maßnahmen zuwenden, die getroffen werden müssen, um im engeren Bereiche des Fachwerkknotens Überlastungen zu verhüten und um Biegungs- und Torsionsspannungen, die aus dem nicht achsenrechten Zusammenschluß der Stäbe entstehen, zu vermeiden, oder wenigstens auf einen Kleinstwert herabzudrücken. Diese Zusatzspannungen dürfen keineswegs als Nebenspannungen im Sinne der Erörterungen des nachfolgenden Absatzes 88 angesehen werden.
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Bleich, F. (1924). Fachwerkartige Hauptträger. In: Theorie und Berechnung der Eisernen Brücken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99614-6_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99614-6_22
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