Zusammenfassung
Die besondere Schutzhülle, die die Natur um Gehirn und Rückenmark gelegt hat, hat es fast selbstverständlich mit sich gebracht, daß diese Organe lange dem ärztlichen Zugriff überhaupt nicht oder nur in verzweifelten Notfällen als zugänglich galten. Der Neurologe am Ende des letzten Jahrhunderts stand unter der Anschauung, daß das Gehirn ein höchst vulnerables, mit äußerst zarter Hand zu behandelndes Organ sei, das eigentlich nur, wenn es von außen verletzt worden, chirurgisch anzugehen sei. Es war schon ein Fortschritt, als Wernicke in seinen Gehirnkrankheiten 1882 bei der Besprechung des Hirntumor sagte, wenn auch wohl kein prinzipielles Bedenken bestehe, in die großen Hemisphären der Hirnsubstanz einzuschneiden und Teile zu entfernen, so werde man sich zu diesem radikalen Vorgehen nur in den allerseltensten Fällen entschließen. Für ein Noli me tangere hielt er die hintere Schädelgrube, das kleine Gehirn, die Brücke und das verlängerte Mark.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Bonhoeffer, K. (1941). Die Widerstandsfähigkeit des Gehirns. In: Nervenärztliche Erfahrungen und Eindrücke. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99602-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99602-3_3
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