Zusammenfassung
Die Kristalloptik hat durch die Gittertheorie wesentliche Förderung erfahren; doch will ich nur mit einigen Worten auf die wesentlichsten Punkte hinweisen. In der von Maxwell begründeten elektromagnetischen Lichttheorie pflegt man die Eigenschaften der als Kontinua aufgefaßten Substanzen durch Angabe einiger Parameter, der „Hauptbrechungsindices“, des „Gyrationsmoduls“, festzulegen. Die Aufgabe der Atomtheorie ist es nun, nicht nur diese Konstanten auf Atomeigenschaften zurückzuführen, sondern auch zu erklären, wie es kommt, daß sich trotz der atomaren Struktur die Erscheinungen durch die Maxwell sehe Kontinuumstheorie beschreiben lassen. Nach vielen Vorarbeiten anderer Forscher (Rayleigh, Lorentz, Planck u. a.) ist dieses Problem für Kristalle von Ewald in sehr vollkommener Weise gelöst worden, mit Hilfe einer tiefdringenden Untersuchung der elektromagnetischen Wellen in Dipolgittern. Die dabei gebrauchten mathematischen Methoden sind denen sehr ähnlich, die wir oben bei der Berechnung der elektrostatischen Gitterpotentiale angewandt haben. Ewald konnte zeigen, daß ein beträchtlicher Anteil der Doppelbrechung nicht-regulärer Kristalle auf der Gitterstruktur, nicht auf der Anisotropie der Atome, beruht.
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Born, M. (1926). Kristalloptik. Brechung und Doppelbrechung. Optische Aktivität. — Thermodynamik. Quantentheorie der spezifischen Wärme. Die Verteilung der Frequenzen im Phasenraum. In: Probleme der Atomdynamik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99600-9_29
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