Über das Haften zweier Metallflächen aneinander im Vakuum und die Herabsetzung des Haftens durch gewisse Gase

Zusammenfassung

Untersuchungen an elektrischen Metallkontakten hatten ergeben, daß für den Kontaktwiderstand neben den beiden Kontaktmetallen auch das umgebende Gas von Einfluß ist¹). Dies konnte nur durch die Annahme von Fremdhäuten auf den Metalloberflächen gedeutet werden. Diese Fremdschichten müssen sich auch bei nichtelektrischen Erscheinungen bemerkbar machen; tatsächlich hatte man auch schon beobachtet, daß im Vakuum ausgeglühte Kontakte „kleben“, und daß im Argon und in Wasserstoff das Kleben erhalten bleibt, während in Luft und in Wasserdampf das Kleben schnell verschwindet²). Es war zu erwarten, daß die Oberflächenbeschaffenheit der Metalle bei der mechanischen Reibung besonders deutlich in Erscheinung treten würde. Es liegen schon Versuche vor, aus denen hervorgeht, daß die Reibung im Vakuum mit zunehmender Reinheit der Oberflächen zunimmt³). Ähnliche Versuche haben wir jetzt mit verschärfter Sorgfalt ausgeführt, wobei es uns darauf ankam, zunächst durch Ausglühen im Vakuum für reine Metalloberflächen zu sorgen, diese zu untersuchen und dann bei Zusatz reiner Gase die Entstehung der Fremdhäute zu verfolgen, um so zu Aussagen über die Beschaffenheit der Fremdhäute zu kommen.